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Cybertruck auf Schweizer Strassen ist nicht vom Tisch – Experten warnen

epa12045836 A Tesla Cybertruck parked outside a Tesla showroom in Walnut Creek, California, USA, 21 April 2025. Tesla has reportedly dropped production for several Cybertruck lines and will be moving  ...
In der Schweiz bisher nicht zugelassen: Der Tesla-Cybertruck.Bild: keystone

Der Cybertruck auf Schweizer Strassen ist nicht vom Tisch – Experten warnen

Eine Forderung der Trump-Regierung für eine Zollsenkung der Schweiz lautet, dass hierzulande US-Standards für Autos akzeptiert werden sollen. Sollten Cybertruck und Co. tatsächlich zugelassen werden, drohen laut Experten mehr Verkehrstote.
23.11.2025, 09:4923.11.2025, 09:49

Auch wenn Bundesrat Guy Parmelin mehrfach beteuert hat, dass die gemeinsame Erklärung der USA und der Schweiz nicht automatisch bedeutet, dass künftig alle möglichen Ami-Autos auf den Strassen hierzulande unterwegs sein dürfen: Vom Tisch ist die Forderung nicht. US-Präsident Donald Trump möchte grundsätzlich, dass die Schweiz US-Standards für Autos als Teil des Zolldeals anerkennt.

Damit könnten SUVs und Pickups wie der Cybertruck oder Hummer ohne teure Nachrüstungen auf Schweizer Strassen fahren. Heute müssen viele US-Autos wegen strengerem Fussgängerschutz, Sicherheit und Lärm für 10’000 bis 15’000 Franken kostspielig umgebaut werden.

Die Aussicht, dass die Original-US-Trucks über Schweizer Asphalt donnern dürfen, sorgt nun bei Experten für Bedenken. So erklärt beispielsweise die Beratungsstelle für Unfallverhütung gegenüber der SonntagsZeitung, dass mit den lockeren US-Regeln mit mehr Verkehrstoten und Schwerverletzten zu rechnen sei, besonders bei Fussgängern. Die Schweizer Verkehrsinfrastruktur sei nicht für Form, Grösse und Gewicht dieser Fahrzeuge ausgelegt.

Und auch die Lärmliga spricht von einer «Katastrophe» für Leute, die an einer Strasse wohnen. Den US-Autos wird nachgesagt, wesentlich lauter zu sein. Zudem könnten beispielsweise Klappenauspuffe wieder zugelassen werden – das widerspreche auch der Schweizer Umweltschutzgesetzgebung, so Gabriela Suter, SP-Nationalrätin und Präsidentin der Lärmliga.

Freude an weniger Regulierungen hätten hingegen die Autoimporteure. Christoph Bethge, Geschäftsführer einer Berner Autoimport-Firma, hält die Bestimmungen in der Schweiz für übertrieben. Es gebe keinen Grund, andere Regeln, als in den USA zu haben. Hier sei alles gleich, abgesehen von der Grösse der Parkplätze, so der Autohändler gegenüber der «SonntagsZeitung».

(con/chmedia)

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MacB
23.11.2025 09:58registriert Oktober 2015
Das wäre eine Bankrotterklärung für unsere Regierung. Jahrzehntelange Prävention aufgeben, nur um kurzfristigen Verhandlungserfolg zu erzielen. Schon unverständlich, dass man bei den Töffs die EU Gesetze übernimmt und somit auch mehr Verkehrstote einfach in Kauf nimmt.
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Zürischnurre
23.11.2025 10:16registriert Februar 2016
Ich möchte ergänzen was Fussgängerschutz bedeutet:
Ein Fahrzeug darf z.B. keine Ecken und Kanten haben, die bei einer Kollision zu zertrümmerten Knochen oder aufgeplatzten Kinderköpfen führen.

Wie soll das überhaupt gehen? Können geltende Gesetze (die für unsere Sicherheit gedacht sind) einfach ignoriert werden? Warum sollten andere Autohersteller nicht die selben Lockerungen einfordern? Die betreiben den Aufwand ja nicht freiwillig.
Unglaublich das wir überhaupt darüber diskutieren.
Wenn Trump seine Autos hier verkaufen will, soll er die so bauen, dass sie geltenden Standards entsprechen.
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Ichwillauchwassagen
23.11.2025 11:04registriert Mai 2019
Hier ist alles gleich, bis auf die Grösse der Parkplätze wie in USA?
Der Dodge RAM von meinem Früheren Arbeitskollegen hat 2 gebraucht zu Parkieren.
So Karren sind sicher auch lustig in Altstädten mit den schmalen Strassen.
Und in USA gibt es nicht viele Fussgänger.
Aber ja, ein Autoinporteur sieht das scheinbar anders
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