Der Cybertruck auf Schweizer Strassen ist nicht vom Tisch – Experten warnen
Auch wenn Bundesrat Guy Parmelin mehrfach beteuert hat, dass die gemeinsame Erklärung der USA und der Schweiz nicht automatisch bedeutet, dass künftig alle möglichen Ami-Autos auf den Strassen hierzulande unterwegs sein dürfen: Vom Tisch ist die Forderung nicht. US-Präsident Donald Trump möchte grundsätzlich, dass die Schweiz US-Standards für Autos als Teil des Zolldeals anerkennt.
Damit könnten SUVs und Pickups wie der Cybertruck oder Hummer ohne teure Nachrüstungen auf Schweizer Strassen fahren. Heute müssen viele US-Autos wegen strengerem Fussgängerschutz, Sicherheit und Lärm für 10’000 bis 15’000 Franken kostspielig umgebaut werden.
Die Aussicht, dass die Original-US-Trucks über Schweizer Asphalt donnern dürfen, sorgt nun bei Experten für Bedenken. So erklärt beispielsweise die Beratungsstelle für Unfallverhütung gegenüber der SonntagsZeitung, dass mit den lockeren US-Regeln mit mehr Verkehrstoten und Schwerverletzten zu rechnen sei, besonders bei Fussgängern. Die Schweizer Verkehrsinfrastruktur sei nicht für Form, Grösse und Gewicht dieser Fahrzeuge ausgelegt.
Und auch die Lärmliga spricht von einer «Katastrophe» für Leute, die an einer Strasse wohnen. Den US-Autos wird nachgesagt, wesentlich lauter zu sein. Zudem könnten beispielsweise Klappenauspuffe wieder zugelassen werden – das widerspreche auch der Schweizer Umweltschutzgesetzgebung, so Gabriela Suter, SP-Nationalrätin und Präsidentin der Lärmliga.
Freude an weniger Regulierungen hätten hingegen die Autoimporteure. Christoph Bethge, Geschäftsführer einer Berner Autoimport-Firma, hält die Bestimmungen in der Schweiz für übertrieben. Es gebe keinen Grund, andere Regeln, als in den USA zu haben. Hier sei alles gleich, abgesehen von der Grösse der Parkplätze, so der Autohändler gegenüber der «SonntagsZeitung».
(con/chmedia)
