Blogs
Briefe von der Heimatfront

Die Schweiz ist und bleibt: das bessere Deutschland!

Briefe von der Heimatfront (5)

Die Schweiz ist und bleibt: das bessere Deutschland!

21.02.2014, 17:1528.03.2014, 15:35
Leo Fischer
Mehr «Blogs»


Liebe Kolonisten!

Gerade jetzt fragen sich viele von Ihnen, wie lange sie noch bleiben wollen oder dürfen in diesem schönen, wunderbaren kleinen Land, das dem Gefühl der Eingeborenen nach immer schöner und wunderbarer und kleiner wird und das sie daher immer weniger teilen mögen.

Ein deutscher Architekturprofessor kehrt ihm nun den Rücken: Wenn man ihn hier nicht mehr haben wolle, dann solle eben ein Schweizer Bauernbub seinen Job machen. Das ist nun wirklich nicht die feine Art: Bauernbuben haben ihre eigene Würde und Schönheit, und ihre Bedürfnisse sollten ernstgenommen werden – sonst wählen sie das nächste Mal wieder auf eine Weise, die deutschen Herrschaftsinteressen nicht entgegenkommt.

Umgekehrt wird ein Alphorn draus: Deutsche Professoren sind geradezu in der Pflicht, ihren Unterricht bauernbubengerecht zu gestalten. Warum in der Architektur nicht einmal die besonderen Statikprobleme von Sennenhütten besprechen? Warum in der Medizin nicht über Muskelleiden wie Melkhände und Sensenarm referieren? Warum in der Psychologie nicht über spontanen Veganismus bei den Produzenten von Bündnerfleisch lehren? Wissenschaft ist das, was man draus macht!

«Der Körper der Kanzlerin, seine Gefühle und Unterleibsgedanken sind bereits eine eigenständige deutsche Partei»

Liebe Kolonisten, wahren Sie die Verhältnismässigkeit! Wenn Sie sich jetzt irritiert fühlen, dass in der Schweiz eine einzige politische Kraft das ganze Land vor sich hertreiben kann, haben sie besonders wenig Anlass, demnächst wieder nach Deutschland zu gehen. Soeben hat eine Ministerialangestellte erklärt, sie sei im Grunde auch gegen Genmais, aber die Kanzlerin sei dafür, und deswegen werde der nun eingeführt, punktum.

Hat einen Unterleib: Kanzlerin Merkel.
Hat einen Unterleib: Kanzlerin Merkel.Bild: Getty Images Europe

Schon als es im Wahlkampf um die Homo-Ehe ging, sagte Merkel, sie habe dabei ein ganz schlechtes Bauchgefühl; deswegen sei sie dagegen. Als sich Merkel im Dezember beim Skifahren am Unterleib verletzte und damit erstmals von der Anwesenheit eines Unterleibs Kenntnis gab, witterten die Medien bereits eine Staatskrise. Der Körper der Kanzlerin, seine Gefühle und Unterleibsgedanken sind bereits eine eigenständige deutsche Partei; die CDU steht in stetigen Verhandlungen mit Merkels Bauch. Neulich entwickelte der Merkelbauch sogar Vertrauensgefühle zu Vizekanzler Gabriel – ein klassischer Hinweis darauf, dass derjenige bald gehen muss, vom Bauchgefühl verschlungen.

Sie sehen: Die Heimat ist fest in der Hand der Bauchpartei, vollständig der Willkür der Kanzlerin unterworfen. Sie dagegen haben nur die Aufgabe, die Sympathie von ein paar störrischen Bauernbuben einzuwerben – das ist zu schaffen. Die Schweiz ist und bleibt – das bessere Deutschland!

Leo Fischer
Der ehemalige Chefredaktor vom Satiremagazin «Titanic» schreibt jede Woche einen «Brief von der Heimatfront». Er liefert den deutschen Invasoren in der Schweiz Schlachtpläne, wie sie die deutsche Dominanz in den Universitäten oder dem Gesundheitswesen noch stärker durchsetzen und festigen können. Er wird aber auch seinen Landsleuten mit ordentlich Humor grob aufs Dach hauen. 



Hier schreibt Leo Fischer auch: Titanic
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Nur noch Staubsaugen, dann lerne ich − Tipps gegen «Aufschieberitis»
Kennst du das Gefühl auch, wenn die To-Do-Liste wächst, aber die Motivation schwindet? Keine Sorge, das passiert uns allen! Hier sind ein paar Tipps, wie du die Prokrastination in den Griff bekommst und dich wieder voll auf deine Aufgaben konzentrieren kannst.

Je genauer du weisst, warum du aufschiebst, umso näher kommst du der Lösung des Problems. Was könnten mögliche Ursachen sein? Hier ein paar Beispiele: Du hast Angst, einen Fehler zu machen, dir fehlt das Wissen, um eine Aufgabe zu erledigen, oder du hast zu wenig Zeit. Wenn du deinen Bremsklotz erkennst, kannst du ihn lösen und wieder in einen Arbeitsfluss kommen.

Zur Story