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Todesfalle ÖV: Wie Ärzte dem plötzlichen Hitzetod im Winter auf die Schliche kamen

ARCHIV --- ZUM SBB-KONZERNERGEBNIS IM ERSTEN JAHR STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG --- Bahnpassagiere entsteigen einem Intercity-Zug, am Montag 15. Oktober 2012, im Bahnhof Bern. (KEYST ...
Bis auf den amerikanischen Touristen in den kurzen Hosen (l.) sind die Pendler für das kalte Wetter gewappnet.Bild: KEYSTONE
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Todesfalle ÖV: Wie Ärzte dem plötzlichen Hitzetod im Winter auf die Schliche kamen

25.11.2014, 12:4214.12.2018, 12:48
Pavel Kulicka
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Falschmeldung
Satire - (fast) kein Wort ist wahr!

Zürich (den). Der Nebel zeigt es an: Es wird kalt und kälter in der Schweiz. Doch trotz den frostigen Temperaturen wurden in den letzten Tagen mehrere Fälle von plötzlichem Hitzetod gemeldet. Unter den Opfern befinden sich auffällig viele Senioren. «Der plötzliche Tod kam jeweils ohne Vorzeichen und wurde durch einen starken Hitzeschock ausgelöst», sagt Davie Röthlisberger, Oberarzt am Berner Inselspital. «Dieses Phänomen tauchte in den letzten Jahren jeweils mit dem Beginn des Winters auf. Wir standen bis anhin vor einem Rätsel», so Doktor Röthlisberger.

Nun hat sein Team nach langer Forschung herausgefunden, warum zwischen November und März jährlich hunderte Menschen in der Schweiz ihr Leben lassen mussten. «Einer meiner Assistenzärzte wurde Zeuge eines solchen Vorfalls. Er reiste wie jeden Morgen mit der S-Bahn zur Arbeit, als er sah, wie eine ca. 76-jährige Frau kurz nach Besteigen des Zuges plötzlich zusammensackte und auf der Stelle tot war. Mit den aus diesem Fall gewonnen Daten mussten wir nur noch eins plus eins zusammenzählen und wir hatten das Rätsel gelöst», sagt Röthlisberger.

Zwei Maedchen beschaeftigen sich im Zug mit ihren Mobiltelefonen, aufgenommen am 29. August 2003 auf der Strecke Entlebuch-Schuepfheim. (KEYSTONE/Martin Ruetschi) === , === : DIA]
Dank angenehmen 26 Grad im Zug, können die Kinder auch im Dezember ihre Sommerklamotten tragen.Bild: KEYSTONE

Todesfalle öffentlicher Verkehr

Tatsächlich war allen Fällen gleich, dass die späteren Opfer während, oder kurz vor dem Eintritt des Todes mit einem öffentlichen Transportmittel unterwegs waren. «Unsere Auswertungen zeigen, dass ab November alle Fahrzeuge des Schweizer ÖVs überdurchschnittlich stark beheizt werden und eben diese Hitze zum unerwarteten Tod führen kann. Waren Sie schon mal im Dezember in einem Tram? Da hätte man selbst im Bikini noch Hitzeschübe.» Genau diese Hitze wurde den verstorbenen Pendlern zum Verhängnis. «Die Pendler steigen aus einer Kälte zwischen -5 bis 7 Grad in ein auf 25 Grad geheiztes Tram. Besonders Senioren können diesen Temperaturschock nicht in so kurzer Zeit verarbeiten», so Röthlisberger. Er erhebt nun schwere Vorwürfe an die verschiedenen ÖV-Betreiber.

Diesen ist die Situation zwar unangenehm, sie sehen sich jedoch im Recht. «Dass unsere beheizten Trams, Busse und Züge offenbar zu Todesfällen führen, bedauern wir. Doch wir haben bis jetzt durchs Band positive Rückmeldungen auf die Temperatur in unseren Fahrzeugen bekommen», sagt ZVV-Sprecherin Corinne Koller. «Viele Pendler schätzen es, dass sie auf der Strecke Stadelhofen – HB wegen der angenehmen Temperatur ihre Jacke, das Halstuch und den Pulli ausziehen können. Das lässt einem für kurze Zeit das depressive Wetter vergessen. Und wenn überhaupt, sorgen die Todesfälle nur dafür, dass sich das Problem mit dem Dichtestress in den Zügen von alleine löst. Es könnte also durchaus sein, dass wir in Zukunft noch stärker heizen.»

Der Enthüller
Hart recherchierte Fakten, fundierte Kritik und realistische Analysen? Die gibt es anderswo. Chefredaktor Buzz Orgler und sein Praktikant Pavel Kulicka decken auf, was keiner wissen will. Ob Berichte über einen Schwangerschaftstest fürs iPhone oder mit Zwiebeln verunreinigte Kebabs, die beiden gescheiterten Journalisten sind sich für keine satirische Schlagzeile zu schade. Und schneller als die Wahrheit sind sie noch dazu.

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1 Kommentar
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Die beliebtesten Kommentare
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Tortejäger
25.11.2014 18:01registriert Oktober 2014
Obwohl dies hier als Satire gekennzeichnet wird, geschieht mir dies tagtäglich.
Ich kann es nicht verstehen, warum im ÖV so stark geheizt werden muss. Was für eine Energieverschwendung, wenn doch bereits jeder für das kalte Wetter gerüstet ist. Da würden locker 15 Grad reichen.
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Wegen dieser Schweizer Strassen dreht Instagram in diesen Tagen (zu Recht) durch
Die Kirschblüte in Japan ist weltweit bekannt. Aber nein, du musst nicht ins Flugzeug steigen, um dies selbst zu erleben. Das geht nämlich auch in der Schweiz. Allerdings nur während weniger Tage. Und in diesem Jahr ist der Zauber an einigen Hotspots auch schon wieder vorbei. An anderen fängt es erst an.

Der Frühling hat mit grossen Schritten Einzug gehalten. Überall blühen schon die Kirschbäume und Magnolien. Damit du die Blütenpracht erleben kannst, musst du aber weder ins ferne Japan noch irgendwo weit aufs Land hinaus. Wir reden hier auch nicht vom wunderschönen Thurgau während der Bluescht oder den betörenden Chriesiwanderungen im Baselland. Nein, in der Schweiz kannst du mitten in verschiedenen Städten den Blütenzauber bewundern.

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