Ich weiss ja nicht, wie es dir geht. Ich habe fast einen Zwang, dass ich Aussichtstürme besteige, wenn ich einem begegne. Auch bin ich in Städten gerne einmal auf dem höchsten, zugänglichen Gebäude. Aussichtstürmen begegnet man in der Schweiz ja doch ziemlich häufig. Hier darum sieben Vorschläge, bei welchen du die Aussicht (meist 360-Grad) so richtig geniessen kannst.
Distanz: 5 Kilometer
Dauer: 1:30 Stunden
Kondition: leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir starten in Wil. Auf einer leichten Wanderung verlassen wir den Ort und steigen zum Wiler Turm auf, den wir in rund 40 Minuten erreichen. 189 Treppenstufen führen dich auf das überdachte Bauwerk.
Oben, auf 34 Metern, hast du nicht nur eine schöne Aussicht auf Wil und die Umgebung, der Blick reicht von den Berner Alpen bis in die österreichischen Berge.
In der Nähe (rund 200 Meter vom Turm entfernt) befinden sich zwei Feuerstellen. Den Rückweg kann man als Rundwanderung machen. Verpasse die Wiler Altstadt nicht, die ist ein kleines Schmuckstück.
Distanz: ca. 9 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Der Mont-Pèlerin ist in der Westschweiz ein bekanntes Ausflugsziel. Das hat – neben der grandiosen Aussicht auf den Lac Léman – auch damit zu tun, dass ein «Funi» von Vevey rund 400 Höhenmeter überwindet und man dann nur noch gut eine Stunde bis zum Aussichtsturm wandern muss.
Der 122 Meter hohe Fernsehturm ist der einzige in der Schweiz, der auch als Aussichtsturm genutzt werden kann. Und du musst nicht mal Treppensteigen: Der spektakuläre Aussenlift «Plein Ciel» bringt dich auf 64 Meter Höhe.
Den Rückweg kannst du auf dem gleichen Weg absolvieren. Wer lieber eine Rundwanderung macht, kann dies auch tun. Mit der Standseilbahn wieder runter an den See und dort noch Vevey geniessen.
Distanz: ca. 9 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Der Esterliturm sticht als Betonbau ins Auge. Dabei wurde er 1905 aus Holz erbaut. 1974 wurde er in seiner heutigen Form errichtet. 253 Stufen führen mit der Wendeltreppe auf die 45 Meter hohe Aussichtsplattform. Das ist deutlich höher als der erste Turm, der 70 Jahre zuvor gebaut wurde.
Hier gibt es die wunderbare Sicht in den Kanton Aargau, bis nach Süddeutschland und die Alpen im Süden. Grillstellen am Fuss des Turms im Wald machen den Aussichtsturm zudem zum lohnenswerten Ziel.
Wir starten für unsere Wanderung in Seon und gehen dann weiter zum Bahnhof Lenzburg. Man könnte aber natürlich auch von beiden Orten eine Rundwanderung unternehmen.
Distanz: 7 Kilometer
Dauer: ca. 2 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Wir wechseln in die Romandie und starten bei der Bushaltestelle Malessert bei Sorens. Von hier steigen wir 300 Meter hinauf auf den Gibloux.
Hier steht der Radio- und Fernsehturm der Swisscom und ragt fast 120 Meter in die Höhe. Die Aussichtsplattform befindet sich zwar «nur» auf 37 Metern, aber die Aussicht lässt sich nicht lumpen.
Von der Panorama-Terrasse siehst du die Region La Gruyère und bis in die Alpen. Zudem wird entlang der äusseren Treppe die Entwicklung unseres Universums vom Big Bang bis heute erklärt.
Zurück geht es nicht mehr auf dem Grat, sondern ziemlich steil 300 Höhenmeter den Wald hinunter und dann bis Gumefens auf den Bus.
Distanz: 23 Kilometer
Dauer: 6:30 Stunden
Kondition: schwer
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Bei diesem Punkt geht es nicht um einen, sondern um vier Türme. Sie alle stehen auf dem plateauartigen Höhenzug Randen in Schaffhausen: Hagenturm (40 Meter), Schleitheimer Randenturm (20 Meter), Siblinger Randenturm (19 Meter) und Beringer Randenturm (26 Meter).
Ich konnte mich nicht entscheiden, darum hier also alle vier. Du kannst die an einem Tag abwandern, bist dann allerdings 6:30 Stunden unterwegs und die Wanderung ist bisschen anspruchsvoll.
Natürlich kannst du die Türme auch einzeln besuchen. Architektonisch am reizvollsten ist sicherlich der Siblinger Turm, der 2014 neu gebaut wurde. Eine schöne Aussicht auf den Kanton und über die Landesgrenze hinaus bieten alle vier Türme.
Distanz: 9 Kilometer
Dauer: 2 Stunden
Kondition: leicht
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Dieser Turm besticht nicht mit einer endlos wirkenden Weitsicht, das wäre auch schwierig, mit nur 24 Stufen und mitten in einer flachen Landschaft. Es handelt sich auch nicht wirklich um einen Aussichtsturm.
Aber der Beobachtungsturm Chly Rhy Auen im Auenschutzpark am Rhein lässt das Leben im Weiher beobachten. 2015 wurde das Naturschutzgebiet eingeweiht. Der Holzturm Weidenpalast besticht zudem mit seiner speziellen Form und Bauweise.
Besuchen kannst du das Auengebiet mit einer schönen Wanderung dem Rhein entlang von Koblenz aus und dann weiter bis Bad Zurzach.
Distanz: 9 Kilometer
Dauer: 2:30 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Zum Abschluss besuchen wir den Chuderhüsi-Turm im Emmental. Wir starten dafür in Röthenbach im Emmental. Nach rund einer Stunde ist das Restaurant Chuderhüsi erreicht und 500 Meter weiter im Tannewald steht der Aussichtsturm mit einem schönen Grillplatz.
195 Treppenstufen musst du dann noch erklimmen, um den 42 Meter hohen Holzturm zu besteigen. Die 360-Grad-Rundumsicht belohnt dich für den Aufstieg.
Bis 2010 war der Turm übrigens der höchste Holzturm der Schweiz, dann wurde er vom Chutzenturm überragt. Wir beenden die Rundwanderung wieder in Röthenbach. Du kannst aber auch weiter Richtung Norden wandern und beispielsweise in Oberhofen wieder auf den Bus.
Distanz: ca. 10 Kilometer
Dauer: ca. 2:30 Stunden
Kondition: mittel
Hier geht es zum Routenvorschlag.
Einen habe ich noch: Allerdings ist dieser aufgrund diverser Bauarbeiten voraussichtlich erst ab dem 1. April 2024 wieder zugänglich.
Mitten im kleinen Dorf Montmagny steht der Wasserturm von Montmagny (Château d'Eau de Montmagny). Der 41 Meter hohe Turm wurde 1930 gebaut. 171 Treppenstufen führen auf die Aussichtsplattform.
Die Aussicht oben geht vom Neuenburgersee, über den Bielersee, zum Murtensee bis in den Jura und die Alpen. Der Turm ist gratis zugänglich.
Du musst auch gar nicht wandern, sondern kannst praktisch vor dem Turm parkieren. Ich empfehle natürlich eine Wanderung. Wer danach auch noch eine Abkühlung möchte, der kann in Portalban starten und via den Turm zum längsten natürlichen Süsswasser-Sandstrand Europas in Salavaux wandern (wäre gut auch umgekehrt möglich, falls du lieber am Neuenburgersee in Portalban an den Strand willst).