Liebe Marta
Schön, dass Sie meinen Blog so gerne lesen, danke dafür!
Was betrunkene Erwachsene betrifft, gehen Sie genau richtig vor, wenn Sie eher weg- als genauer hinhören. Denn Alkohol macht die Menschen keinesfalls wahrheitsliebender. Es macht sie nur übermütig und feuchtfröhlich und lockert die Zunge, die danach wunderbar enthemmt Dinge ausplaudern kann, die sonst nicht gesagt würden. Wer schon mal nüchtern einen Abend mit Menschen verbracht hat, die Alkohol getrunken haben, weiss, dass die Verblödung mit jedem Glas Bier oder Wein proportional zunimmt.
Bei Kindern ist es ein bisschen anders. Auch diese plappern, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Der Output ist selten blöd, aber oft sehr gemein. Natürlich kommt bei dieser ungefilterten Art der Kommunikation manchmal auch Wahrheit heraus. Ganz oft aber einfach viel Unüberlegtes.
Wenn etwas der Wahrheitsfindung dienen kann, dann doch eher MDMA. Diese Substanz macht es einem einfacher, Dinge auszusprechen, die man wirklich denkt und fühlt, sich sonst aber nicht laut auszusprechen getraut. Gleichzeitig ist man währenddessen aber sensibel genug, intuitiv zu merken, was das Gegenüber verstehen und verkraften kann. Und was nicht.
Den Unterschied kann man gut am Morgen danach erkennen. Während man nämlich nach einer alkoholschwangeren Nacht nicht selten beschämt den Kopf gegen die Wand hauen möchte, weil in kleinen Happen immer mehr bewusst wird, was man eigentlich verzapft hat, beschleicht einem nach einer MDMA-Session diesbezüglich kein bisschen Reue. Und dabei spricht man dabei oft viel intimere Dinge aus.
Alk macht mutig und doof. Keine sehr schlaue Kombination. (MDMA macht natürlich früher oder später auch irgendwie doof, das haben sie so an sich, die Drogen.) Darum lohnt es sich alleweil, sich auf anderem Wege einen Zugang zur Wahrheit anzugewöhnen.
Mit herzlichen Grüssen. Ihre Kafi.