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Darf man Geschenke von Verwandten an Kinder selektionieren?

Als ich mein Haar etwas ausschütteln wollte, fiel mir dabei auf tragische Art und Weise eine Mütze vom Balkon. 
Als ich mein Haar etwas ausschütteln wollte, fiel mir dabei auf tragische Art und Weise eine Mütze vom Balkon. Bild:kafi freitag
FragFrauFreitag

Liebe Kafi, Ich habe zwei Töchter (4 & 5), welche grosse Fans der Disney-Eiskönigin sind. Ich bin kein Unmensch, beide haben einiges an Merchandising-Produkten ...

28.12.2015, 11:3829.12.2015, 07:01

Nun ist es so, dass sie von Verwandten aus dem Ausland einmal mehr mit Frozen-Ramsch eingedeckt werden ... Da sie die Geschenke unverpackt schicken, weiss ich bereits, was sie bekommen.  Nun meine Frage: wäre es extrem verwerflich, wenn ich eine kleine Vorselektion machen würde und meinen Töchtern (potthässliche) Mützen und Halstücher vorenthalten würde? Liebe Grüsse Barbara, 36

Kafi Freitag
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Liebe Barbara

Jetzt sind Weihnachten schon um und ich komme mal wieder wie die vorletzte Fasnacht. Ich war einfach zu sehr beschäftigt, Mützen und Schals zu stricken, da habe ich den Blog und Sie vollkommen vergessen! Ich hoffe allerdings, dass Ihnen meine Antwort doch noch was bringt. Schliesslich ist nach Weihnachten auch immer vor Weihnachten und das Thema ist in spätestens 361 Tagen wieder voll up to date.

Ich verschenke aus Prinzip niemals Mützen und Halstücher. Und wissen Sie auch warum? Die gehen so fruchtbar schnell verloren. Ach, was sind mir in meinem Leben schon Mützen und Halstücher abhandengekommen! Ach, was sind in meinem Leben schon Mützen und Halstücher verschwunden!

Mein Herz wird mir richtig schwer, wenn ich genauer darüber nachdenke. Eine Mütze habe ich im Zug liegen lassen. Etwa fünf davon im Tram und zwei in Bussen. Weitere zwei an Bushaltestellen und vier an Bahnhöfen in Zürich. Eine am Bahnhof Solothurn und eine in Aarau am Perron 1. Und mit Halstüchern ist es auch nicht besser gelaufen. Die bleiben praktisch immer in Restaurants an Stühlen hängen. Im Volkshaus habe ich gut und gern vier davon auf diese furchtbar traurige Weise verloren. In der Sportbar zwei. Und dann in Kinos! Da gehe ich ja immer raus, solange es noch dunkel ist, im Abspann. Was habe ich dort schon alles liegen lassen! Wenn ich genauer hinschauen würde, wären das mit Sicherheit ein Dutzend Mützen, Schals, Schirme und den einen oder anderen Ehemann.

Selbstverständlich dürfen Sie nicht vorselektionieren! Das wäre ein unverzeihlicher Eingriff in die Privatsphäre Ihrer Kleinen.

Das kann doch passieren! Wer kann das im Dunkeln schon so genau unter Kontrolle haben, was man alles bei sich trug! Und dann ist mir gerade vorletzte Woche auch noch eine wunderschöne Mütze verplempert, die ist mir in die Einwurfstelle der Caritas gerutscht, als ich da was einwerfen wollte. Ich habe selbstverständlich versucht, sie wieder rauszufischen, aber es war schon zu spät. Natürlich habe ich dort angerufen, aber an Weihnachten ist dort leider niemand zu erreichen und ich kann es niemandem zumuten, sich durch die Berge eingeworfenes Textil zu wühlen, nur weil ich Schussel eine Mütze auf diese Weise verloren habe.

Sie sehen selber, Mützen und Schals können ein furchtbares Schicksal ereilen in meinem Leben. Und ohne anmassend werden zu wollen, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es in Ihrem nicht ganz anders ist. Mit Kindern ist die Liegenlass-Rate ja noch um einiges höher! Da kann man gut und gern Faktor 3 dazurechnen bei obigen Angaben! Vermutlich gehen da sogar mehr Artikel verloren, als man eigentlich hatte!

Aber um auf Ihre Frage zurückzukommen, ich war da ein klein wenig abgeschweift, bitte verzeihen Sie. Selbstverständlich dürfen Sie nicht vorselektionieren! Das wäre ein unverzeihlicher Eingriff in die Privatsphäre Ihrer Kleinen. Absolut verwerflich. Wüki. Gopf!

Mit herzlichem Gruss! Und einen guten Rutsch! Ihre Kafi.

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Kafi Freitag (40!) beantwortet auf ihrem Blog Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen: Tribute.



Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 11-jährigen Sohn in Zürich.



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