«Soll ich trotz Coronarisiko auf die höchste Franchise wechseln?»
Lieber Matthias,
es ist tatsächlich so, dass Versicherte mit einer Maximalfranchise um bis zu 1’540 Franken Grundversicherungsprämien pro Jahr sparen können.
Maximalfranchise lohnt sich nicht nur für Gesunde
Grundsätzlich muss man nicht jung und vollständig gesund sein, um von der Maximalfranchise zu profitieren. Auch Personen, die regelmässige Behandlungen benötigen oder gar chronisch krank sind, können durchaus mit einer Franchise von 2’500 Franken sparen. Die Maximalfranchise lohnt sich für alle Personen, die in einem Jahr maximal für 2000 Franken grundversicherungspflichtige Leistungen beziehen.
Mindestens 3’200 Franken Ersparnisse nötig
Das klingt verlockend. Die Kehrseite der Medaille ist aber: Eine Maximalfranchise erfordert eine beträchtliche Liquidität. Du kannst nicht einfach die Prämieneinsparung für anderes ausgeben, wenn du knapp bei Kasse bist.
Bei einer ernsthaften Erkrankung musst du im schlimmsten Fall auf einen Schlag die Behandlungskosten von 2’500 Franken zuzüglich der 700 Franken des maximalen Selbstbehaltes bezahlen können Das heisst: Du musst mindestens 3’200 Franken auf der hohen Kante haben. Bei Spitalaufenthalten kommt zu Franchise und Selbstbehalt noch der Spitalkostenbeitrag von 15 Franken (fürs Essen) dazu. Dieser gehört nicht zu den versicherten Leistungen.
Gerade in der aktuellen Lage, wo es noch keine wirksame Behandlung oder Impfung gegen Corona gibt und je nach deiner Gesundheitssituation das Risiko für einen solchen Fall doch erhöht ist, solltest du dir den Entscheid für eine Maximalfranchise also besonders gut überlegen.
Lass die Finger von den mittleren Franchisen
Sei auf jeden Fall konsequent und bleib bei deiner 300-Franken-Franchise, wenn die Ersparnisse nicht für die Maximalfranchise reichen. Die mittleren Franchisen lohnen sich in der Regel nicht.
Viele Grüsse von Comparis.ch
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