Blogs
TOP JOB

Homeoffice: Die meisten Arbeitnehmer dürften mehr machen

Illustration zu den Resultaten der FH-Lohnstudie 2025
Die FH-Lohnstudie von FH SCHWEIZ bietet eine Übersicht über Löhne und Arbeitsverhältnisse von Absolventinnen und Absolventen der Fachhochschule.Bild: flavia korner, FH SCHWEIZ
TOP JOB

Wie viel Homeoffice darfst du machen?

Bist du zufrieden im Homeoffice, oder gefällt es dir insgeheim eigentlich gar nicht so schlecht im Büro bei den Arbeitsgspänli? Eine aktuelle Studie zeigt, dass der grosse Homeoffice-Hype vorbei zu sein scheint. Und zwar nicht nur bei den Firmen.
26.05.2025, 16:1526.05.2025, 16:53
guy studer
Mehr «Blogs»

Fast 12'000 Personen mit Fachhochschulabschluss haben an der FH-Lohnstudie 2025 vom Dachverband FH Schweiz teilgenommen. Nebst den Angaben zu ihren Löhnen haben sie auch Fragen zum Homeoffice beantwortet.

Und die Zahlen lassen aufhorchen. Denn sie zeigen, dass die während der Corona-Pandemie erkämpfte Freiheit betreffend flexibler Arbeit inzwischen vielen nicht mehr ganz so wichtig scheint.

Halbtag als beliebte Variante

Gemäss FH-Lohnstudie sind es nur gerade 16 Prozent der Befragten, die mehr als 40 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Über vier Fünftel der Befragten machen somit maximal zwei Tage Homeoffice. Wenn überhaupt (siehe Grafik weiter unten).

Denn die grösste Gruppe (34,4 Prozent) arbeitet gar nie von zu Hause aus. Bei einigen besteht auch keine Möglichkeit dazu, etwa in Gesundheitsberufen. Ein guter Teil aber geht freiwillig ins Büro. So wurden die Teilnehmenden auch befragt, wie viel Homeoffice erlaubt wäre in ihrem Job – und wie viel sie sich wünschen würden. Hier zeigt sich, dass das Angebot grösser ist als die Nachfrage: «Nur» 19 Prozent hätten keine Möglichkeit für Homeoffice – etwa gleich viele wünschen sich das auch gar nicht. Somit geht doch ein relevanter Teil freiwillig ins Büro.

Überhaupt verzichtet fast die Hälfte auf (mehr) Homeoffice, auch wenn das Unternehmen dies erlauben würde.

So scharf sind wir also offenbar nicht mehr auf das Arbeiten vom Schlafzimmer oder Küchentisch aus.

Wie viel Homeoffice dürftest du machen?

Resultate aus der FH-Lohnstudie 2025 zum Thema Homeoffice
Die meisten der Teilnehmer machen gar kein Homeoffice, auch wenn viele dürften. Ein Tag oder 20 % im Homeoffice ist ansonsten die beliebteste Variante. Bild: FH SCHWEIZ

Mit 18 Prozent Antwortanteil ist ein Tag Homeoffice am beliebtesten. Etwas überraschend erscheint: Die zweitgrösste Gruppe ist jene, die nur einen halben Tag Homeoffice macht (19 Prozent der Befragten). Bei jenen, die zwei Tage von zu Hause arbeiten, sinkt der Anteil bereits auf 10 Prozent.

Kaum Bock auf «Homeoffice total»

Interessant auch: Die Möglichkeit, gar nicht am Arbeitsort aufkreuzen zu müssen, hätten 8 Prozent der Befragten. «Homeoffice total» scheint aber weit weniger beliebt zu sein, denn wünschen tun sich dies nur 3 Prozent, und effektiv machen tut es gar nur rund 1 Prozent.

Insgesamt trägt die grosse Mehrzahl der Mitarbeitenden die Homeoffice-Bestimmung ihres Unternehmens auch mit (81 Prozent). Die grösste Zustimmung erhalten Unternehmen, die ihre Homeoffice-Bestimmungen nicht ändern wollen (94 Prozent).

Besonders überraschend: gar eine Mehrheit der Mitarbeitenden unterstützt ihr Unternehmen, wenn wieder vermehrt Präsenzzeit eingefordert wird (58 Prozent).

Wenn also Firmenchefs und Unternehmen von sich reden machen, weil sie ihre Mitarbeitenden ins Büro zurückbeordern, sind sie vielleicht doch nicht ganz so weit von den Bedürfnissen entfernt.

Die Resultate überraschen auch Boris Brändli auf den ersten Blick. Der HR-Experte und Führungscoach indes auch: «Ich habe ebenfalls beobachtet und erlebt, dass sich bei dem Thema eine gewisse Müdigkeit einstellt, man die Arbeitsatmosphäre wieder sucht und wegkommt vom Hardcore-Homeoffice.»

Trend wird offensichtlich

Umfragekönig bleibt also – nach den Abstinenzlern – der eine Homeoffice-Tag. Hier treffen sich auch Wunsch (22 Prozent), Angebot (20 Prozent) und Realität (18 Prozent) recht gut. Allgemein bestätigt die Studie den Trend hin zu maximal zwei Tagen Homeoffice. Dies scheint auch beim Angebot seitens Unternehmen zur neuen Norm zu werden.

Fazit: Hybrides Arbeiten? Ja. Möglichkeit für Homeoffice? Sicher. Grenzenlos flexibel? Nein. Und die meisten Arbeitnehmer finden das voll ok. Dazu sagt auch Brändli: «Wir sind soziale Wesen. Daher klingt es für mich logisch, dass ein Homeoffice-Anteil von bis zu 40 Prozent inzwischen eher die Norm ist.»

Contentpartnerschaft mit fhnews.ch

Die Beiträge dieses Blogs werden nicht von watson verfasst, sondern stammen von der Plattform fhnews.ch (betrieben vom Dachverband FH Schweiz).

Darin geht es um Themen rund um die Arbeitswelt sowie Aus- und Weiterbildung.

Hier findest du weitere Resultate der FH-Lohnstudie 2025.

Es handelt sich nicht um bezahlten Inhalt.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
55 Perfektionisten bei der Arbeit: Besser geht nicht
1 / 57
55 Perfektionisten bei der Arbeit: Besser geht nicht
Dieser Förster hat was drauf! (via boredpanda)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump mit der härtesten Homeoffice-Regel überhaupt
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Rethinking
26.05.2025 17:31registriert Oktober 2018
Ich würde 3-4 Tage Homeoffice machen…

Ust schlichtweg ökologischer und ökonomischer…
349
Melden
Zum Kommentar
27
    So viel verdient ein Schriftsteller in der Schweiz wirklich
    Nicolas Feuz, erfolgreicher Schriftsteller und Staatsanwalt aus der Westschweiz, beantwortet DIE Frage, die Leser ihm stellen – wenn sie sich denn trauen.

    Diese Frage wird Autorinnen und Autoren regelmässig gestellt: im Freundeskreis, auf Buchmessen, bei Signierstunden oder sogar noch häufiger bei Veranstaltungen in Bibliotheken, Mediatheken sowie in Schulen. Übrigens kommt diese Frage fast systematisch bei Events an Schulen auf – denn Kinder haben oft weniger Hemmungen als Erwachsene. Und es tut gut, offen darüber zu sprechen. Auf eine direkte Frage folgt schliesslich eine ehrliche – aber differenzierte – Antwort.

    Zur Story