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Wir haben den neuen elektrischen Skoda getestet

Skoda Elroq
Der Elroq ist das zweite vollelektrische Modell der Skoda-Baureihe.Image: Skoda
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Wir haben den neuen elektrischen Skoda getestet

Der Skoda Elroq ist das zweite vollelektrische Modell in der Produktpalette des tschechischen Herstellers und will an den Erfolg seines grossen Bruders, des Enyaq, anknüpfen. Und er hat nicht nur das Zeug dazu, sondern könnte ihn sogar in den Schatten stellen.
18.02.2025, 08:0118.02.2025, 08:01
Jerome Marchon
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Der Enyaq, der Familien-SUV von Skoda, ist nun schon seit vier Jahren auf unseren Strassen unterwegs und in Europa ein absoluter Kassenschlager. In der Schweiz belegt er sogar den zweiten Platz bei den Verkäufen von Elektrofahrzeugen hinter dem Dauerbrenner Tesla Model Y.

Skoda Elroq
Eine gewisse Verwandtschaft mit dem Enyaq, nur eine Nummer kleiner.Image: Skoda

Skoda bringt nun seinen «kleinen Bruder», den Elroq, an den Start. Der Elroq basiert auf der gleichen Plattform wie der Enyaq, bietet aber noch mehr Platz und ist mit einem Preis ab 36 300 Franken deutlich günstiger. Und das Ganze ohne an Technologie zu sparen, mit einer angekündigten Reichweite zwischen 394 und 578 km je nach Motorisierung und Batterie.

«Modern Solid»: Die neue Designsprache

Wie wir in unserem Test des Prototyps berichteten, läutet der Elroq die neue Designsprache von Skoda ein, die als «Modern Solid» bezeichnet wird. Auf der Vorderseite verschwindet der Kühlergrill zugunsten des «Tech-Deck-Face», einer glänzend schwarzen Verkleidung, hinter der die Sensoren, das Radar und die Frontkamera verborgen sind.

Skoda Elroq
Die Vorderseite zeigt das neue «Modern Solid»-Design von Skoda.Image: Skoda

Die Scheinwerfer sind auf zwei Ebenen angeordnet: oben die LED-Signatur, die als Tagfahrlicht, Standlicht und Blinker fungiert, und unten am Stossfänger das Abblend- und Fernlicht. Das Logo der Marke wurde durch einen ausgeschriebenen Skoda-Schriftzug ersetzt, der sich auch im Innenraum auf dem Lenkrad wiederfindet.

Skoda Elroq
Weg mit dem runden Logo, hin zum ausgeschriebenen Markennamen.Image: Skoda

Hinten gibt es gegenüber dem Enyaq keine grossartigen Neuerungen. Zu erwähnen sind jedoch die breite und markante Form sowie die Tatsache, dass er fest auf der 235er-Bereifung steht. Schliesslich begünstigt dieses Design auch die Aerodynamik mit einem Luftwiderstandsbeiwert zwischen 0,26 und 0,27 je nach Ausstattung.

Skoda Elroq
«Liegt» gut auf der Strasse mit seinen breiten Reifen und ausgeprägten Hüften.Image: Skoda

Grosszügiges Raumangebot

Der Name Elroq hat seinen Ursprung in der Zusammensetzung von «ELectric kaROQ». Er sollte daher als Pendant zum Verbrenner-Karoq und nicht als reduzierte Version des Enyaq betrachtet werden. Tatsächlich basieren die beiden Elektromodelle auf der gleichen Plattform und sie weisen denselben Radstand (2,76 m) auf. Der Unterschied von 16 cm in der Gesamtlänge (4,48 m für den Elroq) ergibt sich durch den hinteren Überhang.

Skoda Elroq
Mit einem Radstand von 2,76 m bietet der Elroq viel Platz im Innenraum.Image: Skoda

Für die Mitfahrenden im Elroq bedeutet dies, dass sie einen ähnlichen Komfort wie im Enyaq geniessen, mit grosszügiger Bein- und Kopffreiheit.

Skoda Elroq
Hinten ist genug Platz für die Mitfahrenden.Image: Skoda

Andererseits macht sich der verkürzte Überhang bei der Kofferraumkapazität bemerkbar. Der Elroq verfügt über 470 Liter, womit er unter den Kompaktfahrzeugen gut dasteht, erweiterbar auf 1580 Liter bei umgeklappter Rückbank. Unter der Kofferraumabdeckung befindet sich ein praktisches Netz, in dem das Ladekabel verstaut werden kann.

Skoda Elroq
470 bis 1580 Liter Kofferraumvolumen.Image: Skoda

Simply Clever, zumindest fast

Im Innenraum wird viel Wert auf hochwertige Ausstattung gelegt, die aus erneuerbaren Materialien stammt. Das Herzstück des Interieurs ist ein horizontales, schlichtes Armaturenbrett. Die Fahrer*innen blicken auf einen Bildschirm, der die wichtigsten Informationen zur Fahrt anzeigt, unterstützt durch ein optionales Head-up-Display mit Augmented Reality, das vor allem für die animierten Anzeigen der Navigationsanweisungen nützlich ist.

Skoda Elroq
Das Armaturenbrett ist nüchtern und funktional.Image: Skoda

Der 13-Zoll-Bildschirm in der Mitte zeigt Skodas neue Benutzeroberfläche, die in den neuen Generationen des Kodiaq und des Superb eingeführt wurde. Die Ergonomie ist besonders durchdacht, wie z. B. die Möglichkeit, fünf Funktionen festzulegen, auf die jederzeit zugegriffen werden kann, egal welches Menü angezeigt wird. Während es einige physische Tasten für die zentralen Funktionen der Klimaanlage gibt (Zugang zum Menü und Scheibenheizung), sind die restlichen Bedienelemente nur über den Bildschirm verfügbar. Mühsam, vor allem beim Fahren.

Skoda Elroq
Die Materialien strahlen Qualität aus und die Verarbeitung ist erstklassig.Image: Skoda

Wie üblich hat Skoda das Interieur mit ein paar praktischen Extras versehen, um das Leben an Bord gemäss dem Motto «Simply Clever» zu vereinfachen: Neben dem Netz unter der Kofferraumabdeckung gibt es einen Eiskratzer, Becherhalter in der hinteren Mittelarmlehne, USB-Anschlüsse hinten, eine herausnehmbare Ablage am Fussende des hinteren Mittelplatzes, kleine Taschen für Smartphones an den Rückseiten der Vordersitze und für Regenschirme in den Vordertüren.

Bis zu 578 km Reichweite

Das Angebot des Skoda Elroq in der Schweiz umfasst zwei Batterien und zwei Motorisierungen. Im Inneren des Elroq 60 befindet sich eine Batterie mit 59 kWh (netto), die einen Heckmotor mit 204 PS/310 Nm antreibt. Es wird eine Reichweite zwischen 394 und 428 km (WLTP) angegeben. Der Elroq 85 verfügt über eine Batterie mit 77 kWh (netto), die einen Heckmotor mit 286 PS/545 Nm antreibt. Es wird eine Reichweite zwischen 540 und 578 km (WLTP) angegeben.

Skoda Elroq
Für den Skoda Elroq werden zwei Batteriegrössen und zwei Motoren angeboten.Image: Skoda

Bei Schnellladung, max. 165 kW für den Elroq 60 und max. 175 kW für den Elroq 85, dauert es nur 24 bzw. 28 Minuten, um von 10 auf 80 % Ladezustand zu kommen. Eine Version mit Allradantrieb (Elroq 85x) wird in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 in die Produktpalette mit aufgenommen.

Skoda Elroq
Der Elroq hat eine sehr hohe Leistung.Image: Skoda

Bei dieser Probefahrt haben wir uns für die 85er-Version in der Sportline-Ausstattung entschieden, die mit dem optionalen adaptiven Fahrwerk und der optionalen progressiven Lenkung (Pack Drive) ausgestattet ist. Der Elroq kommt sehr gut mit seiner Masse von 2 Tonnen und mehr zurecht, mit Leistungen auf höchstem Niveau. Von 0 auf 100 km/h schafft es das Auto in 6,6 Sekunden.

Skoda Elroq
Der Elroq ist ein Familienauto, bei dem viel Wert auf Komfort gelegt wird.Image: Skoda

Sowohl bei entspanntem Dahingleiten als auch bei dynamischerer Fahrweise zeigte der SUV ein effizientes und sicheres Fahrverhalten. Auch wenn der Elroq als «Sportline» bezeichnet wird, zeigt er seine Familientauglichkeit in der eher zögerlichen Reaktion und Schärfe der Vorderachse und der komfortorientierten Dämpfung. Fahrbahnfehler werden rigoros ausgeglichen und die Lärmunterdrückung ist besonders gut.

Interne Konkurrenz

Der Elroq steckt voller Vorzüge, überrascht aber auch mit seiner Preispositionierung. Das Basismodell Elroq 60 ist ab 36 300 Franken erhältlich. Wenn er serienmässig gut ausgestattet ist, kann der Preis durch optionale Ausstattungspakete schnell in die Höhe schnellen.

Skoda Elroq
Überraschende Leistung und Preispositionierung.Image: Skoda

Bei der 85er-Motorisierung mit 286 PS beginnen die Preise bei 42 200 Franken. Immer noch ein gutes Angebot angesichts der Leistung. Der Unterschied zum Enyaq beträgt bei gleichem Motor 9200 Franken. Gar nicht mal so wenig für am Ende «fast nur» 115 Liter mehr Kofferraumvolumen. Der Konkurrenzkampf wird diesmal vor allem innerhalb der Skoda-Familie ausgetragen.

Über den Autor:

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Image: zvg
Jérôme Marchon ist...
... seit seiner frühesten Kindheit ein leidenschaftlicher Autofan. Seine berufliche Karriere begann er in der Finanzbranche, trug aber schon früh zum Aufbau eines Auto-Blogs bei – bis er schliesslich seinen eigenen Blog gründete. Sein weiterer Weg führte ihn in die Chefredaktion der Revue Automobile. Seit 2018 ist er freiberuflich tätig und schreibt für verschiedene Auto- und allgemeine Print- und Digital-Medien in der Schweiz und im Ausland. Jérôme Marchon arbeitet auch als Übersetzer und Berater für redaktionelle Inhalte für Automobilveranstaltungen und Autohersteller.
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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Icetabby01
18.02.2025 08:46registriert Mai 2021
Ich finde es immer toll wenn in Autotests mit den tiefsten Startpreisen (für das Billigstmodell) geworben wird, aber im Test dann immer das teuerste Modell mit allen möglichen Aufpreisoptionen getestet wird.
Macht wirklich Sinn!
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Doplagus
18.02.2025 08:34registriert Dezember 2019
540km Reichweite mit 77kWh Akku... Das würde einem Verbrauch von 14.3kWh/100km entsprechen. Warum dürfen Hersteller immer noch so hirnrissige Angaben machen?

Realistischer wären zwischen 18-20kWh und dann sind wir bei einer Reichweite von ~420 bis 385km
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21
    Wusstet ihr, dass viele in ihren Zwanzigern keinen Sex haben?
    Bei einem Ausflug mit Mia erfahre ich einiges über Kunst, wenig über Sex und Suff. Ich bin dennoch guter Dinge, dass die nächste Generation alles flickt, das wir zerstört haben. Allen voran eben Mia, meine Gotti-Kartoffel.

    Mia hat vergangenen Herbst ihren 20. Geburtstag gefeiert. Sie hat das mit sehr wenig Alkohol, sehr wenig Kuchen und null bewusstseinsverändernden Substanzen gemacht. Ernsthaft, ich finde das grossartig. Vorbildlich. Super.

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