Weltweit haben sich über 110'000 Menschen in ihn verliebt. Er beansprucht europaweit den ersten Platz auf dem Verkaufspodium elektrischer Stadtautos – noch vor dem Fiat 500e – und liegt in Frankreich sogar in allen Kategorien auf dem zweiten Platz hinter dem Tesla Model Y. Noch dazu gelingt es ihm, 93 % der Erstkäufer für sich zu gewinnen. Der Dacia Spring ist ein Jungspund mit 3,75 m Länge und 1045 kg Gewicht, angetrieben von einem Elektromotor mit wahlweise 45 PS oder 65 PS und im Katalog ab 19'990 Franken zu haben, in einem aktuellen Angebot momentan sogar für 5000 Franken weniger.
Er ist nichts weniger als das günstigste Elektroauto auf dem Markt. In der Schweiz wurden seit Jahresbeginn 400 Exemplare verkauft, weit vor dem Fiat Panda, dem Renault Twingo oder dem Smart ForTwo.
Getreu seinen Grundsätzen bietet Dacia uns mit dem Spring ein Auto voller technischer Raffinessen, das hervorragend für Fahrten in der Stadt und in Vororten geeignet ist. Dank seiner Grösse passt er in jedes Mauseloch, mit seinem winzigen Wendekreis schafft er blitzschnelle Manöver, und die sehr weiche Dämpfung fängt die Schlaglöcher und Kanalabdeckungen der Stadt mit dem Gleichmut eines Rolls-Royce ab.
Ein paar Zugeständnisse muss man allerdings bei den begrenzten Einstellungen im Fahrerbereich, bei der einfachen Schalldämmung und bei der allgemeinen Qualität der Materialien und der eher groben Verarbeitung machen.
Trotz alledem wartet die Variante «Extreme» unseres Testmodells, die ausschliesslich mit 65-PS-Motor zu 20'790 Franken erhältlich ist, mit einem Infotainmentsystem mit Navigation, DAB+ und Telefonverbindung zusätzlich zur üblichen Sicherheitsausstattung (Airbags, ABS, Notbremsung, Geschwindigkeitsbegrenzung, automatisches Einschalten der Scheinwerfer usw.) auf. Zu diesem Preis – was will man mehr?
Bei einem Leichtgewicht von unter einer Tonne muss sich das Elektroantriebssystem auf das absolute Minimum beschränken. Wir haben es hier mit einer 26,8-kWh-Batterie zu tun, die bis zu 230 km kombinierte Reichweite (WLTP) oder 305 km in der Stadt (WLTP City) zulässt. Im Alltag sollte man eher von 180 km ausgehen. Das ist mehr als ausreichend für eine Nutzung des Autos im kleinen Umkreis und die berühmten 30 täglichen Kilometer des statistischen Durchschnittsfahrers. Mit einer Schnellladeleistung von maximal 30 kW lädt die Batterie innerhalb einer Stunde von 0 auf 80 %.
Eine kleine Batterie bedeutet zwangsläufig auch eine bescheidene Leistung. Es stimmt, 45 PS sind wenig, aber 65 PS bieten etwas mehr Nutzungsmöglichkeiten. Lange Strecken sind also nicht sein Ding, auch die Autobahn nicht, wo unser Jungspund penibel 120 km/h einhält und die gesamte Batterie in kaum 140 km aufgebraucht ist.
Und trotz der Einfachheit des Motors haben wir am Steuer wirklich unglaublich viel Spass. Bei den Ampelstarts sind wir gleich auf und davon, und auch das Fahrwerk und die nicht immer sehr straffe Bereifung haben ihren Charme und erinnern uns an so manches Auto aus vergangenen Zeiten. Ich bin begeistert!