Zügig bahnt sich die S21 den Weg vom Solothurner Bahnhof über die Aare hinaus aus der Stadt in Richtung Weissenstein. Gleich als Erstes am Morgen – für unser Vorhaben soll schräg einfallendes Licht am besten sein – steigen wir bei der Haltestelle «Im Holz» in Lommiswil aus. Denn hier befinden wir uns nach einem rund 20-minütigen Fussmarsch sozusagen in einem Land vor unserer Zeit. Im Steinbruch von Lommiswil begibt man sich auf die Spuren von Dinosauriern.
Von der Aussichtsplattform kann man die vor rund 145 Millionen Jahren entstandenen Fussabdrücke von riesigen Pflanzenfressern in der Kalksteinwand bewundern. Nach diesem Halt fahren wir mit dem Weissenstein-Express weiter in Richtung Moutier – denn unser eigentliches Ziel liegt auf der anderen Seite des 3,7 Kilometer langen Weissensteintunnels und der ersten Jurakette.
Geplant ist ein Besuch bei Elvira, Elsa und Emma und ihren Freunden Basilea, Sandy, Timba und Zumba im Sikypark. Die drei weissen Tigerinnen, die zwei Wasserbüffel und das Löwenpaar gehören zu den 550 Tieren aus 74 verschiedenen Arten, die den Tierpark im bernischen Crémines ihr Zuhause nennen. Beim Sikypark handelt es sich jedoch nicht um einen normalen Zoo, sondern um einen Tierrettungspark, der einheimische und exotische Tiere, die anderswo keinen Platz mehr finden, aufnimmt. So bietet der Park beispielsweise Tigern, Löwen und anderen Raubkatzen, die für Zoos oder den Zirkus zu alt sind, einen schönen Lebensabend. Aufgrund ihrer Herkunft und Prägung benötigen viele der Tiere eine intensive und individuelle Betreuung, was hohe Kosten für Futter, Pflege, Infrastruktur und die medizinische Versorgung zur Folge hat.
Bei unserem Besuch können wir in der Haustierranch viele der Tiere aus nächster Nähe kennen lernen und bei einem der täglichen Programmpunkte in Aktion erleben. Neben dem Flugtraining mit Greifvögeln im Sommer, können Besucher auch Fütterungen von Erdmännchen, Affen und Raubtieren erleben oder sogar den weissen Tigern beim Spielen zusehen. In der Station Mami werden zudem Findeltiere oder verletzte Wildtiere umsorgt, aufgezogen oder gesund gepflegt, bevor sie nach Möglichkeit wieder ausgewildert werden. Nach einem Tag voller tierisch schöner Eindrücke machen wir uns mit der S21 auf den Rückweg in Richtung Solothurn – und freuen uns schon auf den nächsten Ausflug in die Weissensteinregion. Es gibt hier doch noch einiges, das es zu entdecken und geniessen gilt.