Angela Merkel hat vor dem G20-Gipfel in Australien noch einen Zwischenstopp in Neuseeland eingelegt. Für die deutsche Kanzlerin war es die bislang weiteste Dienstreise. Und auch sonst war es ein denkwürdiger Besuch: Merkels Gesichtszügen sei Dank.
Eindrucksvoll: Kanzlerin #Merkel wird in Neuseeland mit einer Maori-Begrüßungszeremonie (Pōwhiri) empfangen.
https://t.co/Cp9N15VRib
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 13. November 2014
Knapp zwölf Stunden blieben der Bundeskanzlerin, um sich vom 24-stündigen Flug nach Neuseeland zu erholen. Ein wenig angestrengt schaut sie aus auf den Bildern der Willkommenszeremonie in Neuseeland. Aber wie soll man auch schauen, wenn vor einem halbnackte Männer Holzstäbe schwingen, Grimassen schneiden und laut schreien?
Einer der ersten Kommentare auf das Video der Zeremonie, das Regierungssprecher Steffen Seibert twitterte: «Müsst ihr es der #heuteshow immer so leicht machen?»
Beim traditionellen Nasenkuss, dem Hongi, musste dann auch die Kanzlerin lachen. Es sei ein Treffen von «Mr. und Mrs. Popularity», schreibt der «New Zealand Herald». Niemand ausser Merkel und dem neuseeländischen Staatschef Jon Key erreiche bei Umfragen so hohe Popularitätswerte. Wenn Merkel «die Mutti» sei, gelte Key aber eher als «der peinliche Onkel», so die Zeitung. Verglichen mit der Kanzlerin habe er die Macht einer Maus.
Das wichtigste Thema der beiden: Wirtschaftspolitik. 2013 betrug das Handelsvolumen der beiden Länder 1,65 Milliarden Euro, wobei Deutschland in sehr viel grösserem Umfang Waren nach Neuseeland exportiert als importiert. Vor der Auckland-Universität will Merkel eine Rede zur deutschen Wirtschafts- und Forschungspolitik halten und mit Studenten sprechen.
Als besonderer Programmpunkt wurde für Angela Merkel die Besichtigung eines Projekts zur Rettung des vom Aussterben bedrohten Nationalvogels Kiwi auf der Insel Motutapu organisiert. Dort soll eine sehr seltene Gattung des flugunfähigen Vogels angesiedelt werden: der Coromandel Brown Kiwi. Bisher konnten 18 Kiwi-Küken aufgezogen und auf Motutapu ausgesetzt werden. (wst/Spiegel Online)