Der Leipziger Pfarrer Christian Führer, einer der wichtigsten Repräsentanten der friedlichen Revolution von 1989, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit, wie ein Sprecher der Stadt Leipzig sagte. Führer hatte 1982 die Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche begründet, die später in die Montagsdemonstrationen mündeten und die friedliche Revolution in der DDR einleiteten.
Führer, der 2008 als Pfarrer in den Ruhestand gegangen war, war aufgrund seiner Erkrankung zuletzt nur noch wenig in der Öffentlichkeit aufgetreten. Erst vergangene Woche war Führer für seine Verdienste um die Leipziger Montagsdemonstrationen mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt worden. Die Auszeichnung nahm seine Tochter für ihn entgegen. Am Montagmorgen war er nach Medienberichten ins Universitätsklinikum Leipzig eingeliefert worden.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung würdigte Führer als Menschen, «der im festen Vertrauen auf seinen Glauben das Unmögliche nicht nur zu denken wagte». «Sein Mut war und ist beispielhaft», erklärte Jung. Leipzig habe ihm «viel zu verdanken». (pma/sda/afp)