Zuerst die schlechte Nachricht: Auch wenn der Ruf der Nutzer nach längeren Akkulaufzeiten immer lauter wird, stosst er bei den Herstellern weiterhin auf taube Ohren. Apple und Samsung haben ihre Akkus in der neusten iPhone- und Galaxy-Generation nicht etwa vergrössert, sondern verkleinert.
Beide Konzerne betonen, dass sich die Akkulaufzeit in der Praxis nicht verkürze. Das mag stimmen, geht aber zielsicher am Kern der Sache vorbei: Wir wollen eigentlich längere Akkulaufzeiten.
Kommen wir zur guten Nachricht: Künftig lassen sich Handy-Akkus bis zu vier Mal schneller aufladen. Möglich macht's die Schnellladetechnik Quick Charge 3.0 von Prozessorhersteller Qualcomm.
Quick Charge 3.0 kommt ab 2016 in den meisten Smartphones zum Einsatz. Gegenüber dem aktuellen Standard Quick Charge 2.0 soll das Laden 38 Prozent schneller sein. Im Alltag ist ein typischer Handy-Akku so in 35 Minuten von 0 auf 80 Prozent seiner Kapazität geladen.
Wichtig: Die Schnellladefunktion wird nicht nur in teuren Premium-Smartphones, sondern auch in den meisten Mittelklassegeräten zu finden sein. Konkret werden Handys von HTC, Sony, LG, Motorola, Samsung und ZTE mit höchster Wahrscheinlichkeit Quick Charge 3.0 nutzen.
Der kritische Leser vermutet es schon, natürlich hat auch die neue Schnellladetechnik einen Haken: Qualcomm verspricht zwar ein schonendes Aufladen, der Lebensdauer des Akkus ist das schnelle Laden aber kaum dienlich.
Den Handy-Herstellern dürfte dies egal sein: Lädt sich der Akku schneller auf, ist der Kunde glücklich. Da sich die meisten Smartphone-Nutzer spätestens nach zwei Jahren ein neues Modell leisten, dürften sie die verkürzte Lebensdauer des Akkus kaum bemerken. Zu spüren bekommen diesen Nachteil dafür all jene, die ihre Handys günstig aus zweiter Hand kaufen.
(oli)
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