Die Arbeit von Susan Kare begleitet uns Tag für Tag. Die US-Grafikdesignerin hat Tausende von Icons für Hunderte von Unternehmen entworfen, darunter auch Logitech und Microsoft. Für das Windows-Betriebssystem hat sie die Solitaire-Spielkarten gezeichnet.
Ihre Karriere startete Susan bei Apple. In den 1980ern entwarf sie die meisten Icons und Schriftarten für den ersten Personal Computer, den Macintosh. Unter anderem kreierte sie den Abfalleimer und den «Happy Mac».
Und auch die berühmt-berüchtigte schwarze Pixel-Bombe, die ab 1984 im Betriebssystem Mac OS einen schweren Systemfehler anzeigte, stammt von der heute 60-jährigen Amerikanerin. Ihr sei gesagt worden, dieses Symbol würde nie jemand zu Gesicht bekommen ...
Susan Kares Pixel-Designs sind zeitlos. Wie wär's mit den Toilettenschildern im Apple-Hauptquartier?
Spotted these bathroom signs at Apple Cupertino HQ. #nicegraphics @SusanKare pic.twitter.com/W0hIhsmnZs
— Bemmu Sepponen (@bemmu) 9. Juni 2014
Aber kommen wir zur Befehlstaste («Command»), die bis heute auf jeder Apple-Tastatur prangt. Susan Kare erinnert sich, dass dafür ursprünglich das Firmenlogo vorgesehen war. Doch Steve Jobs wurde es zu viel. Er verlangte, dass der angebissene Apfel seltener gezeigt werde.
So konsultierte die Grafikdesignerin ein Symbol-Lexikon. Darin stiess sie auf ein Zeichen, das ihr auf Anhieb gefiel. Es handelte sich laut Beschrieb um ein Symbol für «Features» und ist auch heute noch in Schweden auf öffentlichen Wegweisern zu Sehenswürdigkeiten anzutreffen.
Jahre später sei sie in einer E-Mail darauf hingewiesen worden, dass das Symbol an den Grundriss der Borgholm-Burg in Schweden erinnere. Tatsächlich handelt es sich um ein Symbol, das in vielen nordischen Ländern auf historische Sehenswürdigkeiten hinweist.
Der Ursprung geht laut Kommentaren im Internet noch viel weiter zurück als bis ins 12. Jahrhundert, als Borgholm Castle erbaut wurde. Das Symbol sei als Rune (Schriftzeichen) auf Steinen aus der Wikingerzeit und früher zu finden, heisst es. Die älteste Darstellung stamme aus Gotland um 400 bis 600 v. Chr.
Im nachfolgenden Video spricht Susan Kare über ihre Arbeit. Der sehenswerte Vortrag wird durch viele Beispiele illustriert. Die Pixel-Künstlerin verrät das Geheimnis von erfolgreichen und universell verständlichen Symbolen. Es gehe darum, nur gerade so viele Details einfliessen zu lassen, wie für das Verständnis nötig sei.
Via: tested.com