... die Uhr kommt laut Apple am 24. April in den Verkauf. Ab dem 10. April soll das Wearable vorbestellbar sein.
quelle: x02798 / stephen lam
Bevor wir anfangen, ein Hinweis in eigener Sache: Dieser Beitrag kann Spuren von subjektiver Begeisterung enthalten. Auch wenn es auf den ersten Blick anders klingt. Denn der 9. März 2015 wird mir als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem ich die Apple Watch ausprobierte und dabei – Entschuldigung! – am liebsten in die Ecke «gereihert» hätte.
Ob es am Sandwich im Swiss-Flugzeug lag? Unwahrscheinlich. Und auch das Buffett im Waldorf Astoria passte zur Anzahl Hotellerie-Sterne (5). Aber wen interessiert die Befindlichkeit eines Tech-Journalisten! Kommen wir zu den wirklich wichtigen Dingen des vergangenen Abends; zu meinen ersten praktischen Erfahrungen mit der Apple Watch. (Für alle, die während der Apple-Keynote zu tun hatten oder während dem Vorgeplänkel eingenickt sind, haben meine Kollegen hier die acht wichtigsten Fakten zur Uhr zusammengefasst.)
Hier gilt: Nicht nur mit den Augen schauen!
Von mir gibt's zunächst einen praktischen Rat (der sich auch an die skeptischen Kollegen im Digital-Ressort richtet): Mann sollte die Apple-Uhr unbedingt tragen und damit herumspielen, bevor man ein Urteil fällt.
Als Apple im vergangenen September die Uhr enthüllt hatte, war ich auch in die Falle getappt. «Zu klobig!», sagte ich beim Anblick des mächtigen Gehäuses. Und auch die Form erschien mir, naja.
Nachdem ich gestern während jeweils knapp zehn Minuten zwei Modelle der Apple Watch unter Aufsicht «testen» konnte, hat sich dies geändert. Zum einen probierte ich ein schweres, aber nicht sehr protzig wirkendes Exemplar aus Gold, das zur Luxusuhren-Serie «Apple Watch Edition» gehört. Zum andern probierte ich ein leichtes (und erschwingliches) Edelstahl-Modell aus der «Apple Watch»-Serie.
Zur günstigsten «Apple Watch Sport»-Serie aus Aluminium kann ich leider keine persönlichen Erfahrungen weitergeben – aus magentechnischen Gründen …
Der «Freunde»-Knopf
Zum Design: An einem durchschnittlichen Handgelenk wirken die Uhren nicht klobig. Den ersten Eindruck prägt die Apple-typisch hochwertige Verarbeitung, beim Erkunden entdeckt man die Liebe zum Detail, mit der die Entwickler ans Werk gegangen sind. Dies zeigt sich etwa bei den runden Icons der vorinstallierten Apps, die auf dem gestochen scharfen Display zum Antippen einladen.
Das Display: Im Kunstlicht des Saales hielten sich die Spiegelungen des Sicherheitsglases in Grenzen. Auch die zum Teil sehr kleinen Schriften waren aus verschiedenen Blickwinkeln sehr gut erkennbar.
Apples «Gabentisch» aus Holz.Bild: EPA/DPA
Auch wenn die Verwandtschaft zum iPhone-Betriebssystem iOS zu erahnen ist. Es handelt sich bezüglich Benutzeroberfläche und Bedienung um ein neuartiges Gerät. Eine virtuelle Tastatur wie beim iPhone sucht man vergebens. Dafür gibt es einen «Freunde»-Knopf, der an Facebook erinnert, aber von Apple stammt. Wenn man ihn drückt, kann man schnell mit den wichtigsten Kontakten kommunizieren. Etwa indem man den eigenen Herzschlag übermittelt – ein klares Signal.
Alles fliesst
Erfreulich bei den Demo-Modellen: Das Navigieren mittels einfacher Fingerbewegungen (Wischen nach oben, unten, links und rechts) verlief immer flüssig. Das Gleiche kann für die digitale Krone gesagt werden, das Rädchen auf der rechten Gehäuseseite: Während der 19-minütigen Bedienung stellte ich nur ein einziges Mal einen Ruckler fest beim schnellen Scrollen. Bleibt zu sehen, wie dies im Alltag läuft.
Sicher ist: Die Bedienung des präzis und zuverlässig reagierenden Touchscreens ist für Kurzsichtige sowie Leute mit Wurstfingern eine Herausforderung. Zwar kann man den Bildschirminhalt problemlos vergrössern und mit Wischbewegungen das Gewünschte in den sichtbaren Bereich rücken. Doch der Platz bleibt auch beim grösseren Display mit einer Diagonalen von 42 Millimetern begrenzt.
Und so sieht die 10'000-Dollar-Apple-Watch aus
Der Edelstahl sei 80 Prozent härter als herkömmliche Legierungen.video: youtube
Gerne hätte ich die Sprachsteuerung mit der vom iPhone bekannten System-Assistentin Siri ausprobiert. Dies war wegen des Lärms im Raum nicht möglich. Immerhin wissen wir, dass neben einem Mikrofon ein Lautsprecher eingebaut ist. Diesen braucht man beim Telefonieren übers Handgelenk und er kann auch Musik abspielen.
Im Vorfeld hatte es gerüchtehalber geheissen, dass die Watch-Prototypen mit 8 Gigabyte (GB) internem Speicher ausgestattet seien. Auf Anfrage verriet nun ein Apple-Angestellter, dass maximal 2 GB Speicherplatz für eigene Songs zur Verfügung stünden.
Viele Handgelenke erobern
«Wir machen Produkte, die den Menschen das Leben erleichtern», hatte Apple-Chef Tim Cook während der Keynote gesagt. Natürlich ist das ein Satz, bei dem sich die Marketing-Abteilung die Hände reibt (vermutlich wurde der Satz auch dort kreiert). Und doch kann man nicht besser auf den Punkt bringen, was das Unternehmen mit seiner Uhr vorhat: Die Smartphone-Zombies sollen neue Bewegungsfreiheit erhalten ...
Erwähnenswert sind die Gesundheits- und Fitness-Apps. Diese passen zum kalifornischen Lifestyle. Sie passen aber auch zur Wohlstandsgesellschaft, in der immer mehr Menschen mangels Bewegung mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben. Wenn die Apple Watch einen positiven Einfluss hat, umso besser.
Meine Prognose: Die Apple Watch wird viele (auch uhrlose) Handgelenke erobern – falls nach der Lancierung der ersten Generation keine gravierenden Kinderkrankheiten auftauchen. Bei Millionen iPhone-Nutzern dürfte der «Muss ich haben»-Reflex spielen.
Wie schon bei den Smartphones zeichnet sich ein Wettstreit um die besten Apps ab – und da hat Apple gute Karten. Bereits wurden einige bekannte Unternehmen für exklusive Kooperationen gewonnen. Wie etwa Shazam, um Musik zu erkennen und die Songtexte einzublenden. Die Apple Watch wird demnächst aber auch Fahrzeuge des Taxidienstes Uber rufen sowie die Zimmertüren von Hotels öffnen.
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Über 100'000 Menschen nutzen bereits watson für die Hosentasche. Unsere App hat den «Best of Swiss Apps»-Award gewonnen und wird von Apple als «Beste Apps 2014» gelistet. Willst auch du mit watson auf frische Weise informiert sein? Hol dir jetzt die kostenlose App für iPhone/iPad und Android.
Und der Akku? Die Uhr soll eineinhalb Stunden benötigen, um den Akku auf 80 Prozent seiner Kapazität zu laden. Eine komplette Ladung gibt's angeblich in zweieinhalb Stunden.
Bei «normaler Nutzung» (was auf dieser Apple-Seite erklärt wird) soll die Batterie 18 Stunden halten.
Die Apple Watch kann ab dem 10. April in Deutschland, Frankreich und weiteren Ländern (nicht in der Schweiz!) vorbestellt und in Apple-Läden begutachtet werden. Dazu hat Apple einen speziellen Verkaufstisch entwickelt. Am 24. April ist der Verkaufsstart. Falls sich die Kalifornier nicht mit der Lancierung in weiteren Ländern beeilen, dürfte dann auch der Graumarkt gewaltig florieren.
watson-Redaktor Daniel Schurter weilte auf Einladung von Apple in Berlin. Das Unternehmen hat die Reise- und Übernachtungskosten bezahlt – für insgesamt 90 europäische Medienleute, davon eine Handvoll aus der Schweiz. Ausserdem stellt Apple dem Redaktor Testgeräte wie das iPhone 6 langfristig zur Verfügung.
Alle Smartwatches von Samsung, Sony, Apple, Pebble etc. auf einen Blick
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Alle Smartwatches auf einen Blick
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quelle: motorola
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Die beliebtesten Kommentare
Nothingtodisplay
10.03.2015 09:49registriert November 2014
18 Stunden Akku sind absolut lächerlich! Was bringt mir eine Uhr welche nicht mal 2 Zeigerumdrehungen schafft?
Zu dieser Watch zitiere ich einen grossen deutschen Blogger der es auf den
Punkt bringt:"Apple Watch Preise – Wenn der Irrsinn keine Grenzen mehr kennt"
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