Apple will das neue iPhone-System am 16. September veröffentlichen. Vorsichtige sollten sich gedulden.
Bild: watson
Wir präsentieren die knackigsten neuen Features und Verbesserungen, die mit dem neuen Apple-System Einzug halten. Und wir sagen, für wen sich die Software-Aktualisierung wirklich lohnt.
14.09.2015, 15:4616.09.2015, 20:21
Wann kommt iOS 9?
Heute! Apple veröffentlicht das System-Update voraussichtlich am frühen Abend, zwischen 17 und 18 Uhr.
Update: Laut jüngsten Medienberichten gehts erst um 19 Uhr los.
Wie erhalte ich iOS 9?
Apple stellt die Installations-Datei, die über ein Gigabyte gross sein wird, als Download bereit. iOS-Nutzer können sich benachrichtigen lassen.
Für die Software-Aktualisierung benötigt man eine (leistungsfähige) Internetverbindung und macht den Download sinnvollerweise übers WLAN. Am besten dürfte es nach dem ersten Ansturm klappen. Warum sich das Warten lohnt, erklären wir gleich weiter unten.
Was kostet es?
Nix. Apple bietet iOS 9 kostenlos an.
Soll ich sofort zuschlagen?
Nun, das ist mit gewissen Risiken verbunden. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man zunächst ein paar Stunden oder gar Tage abwartet. Dann hat sich der erste Staub gelegt und man erfährt bei watson, ob es zu unerwarteten Problemen kommen könnte.
Was bringt iOS 9?
Das neue System bringt wichtige Verbesserungen bezüglich Benutzerfreundlichkeit und diverse neue Features. Allerdings sind einige davon nur auf neueren oder gar nur den neusten iPhones verfügbar:
- Mehr Akkulaufzeit
- Stromspar-Modus
- Mehr interner Speicherplatz für Fotos, Songs und andere eigene Dateien (weil die neue System-Software weniger Platz beansprucht).
- Für den Standard-Browser Safari lassen sich Inhalte-Blocker (Werbung etc.) installieren. Hierzu sind allerdings noch einige Fragen offen.
- Apple Maps wird aufgemotzt (ÖV-Informationen und «In der Nähe»-Funktion).
- Die Notizen-App wird aufgepeppt, neu kann man mit dem Finger Notizen und Zeichnungen machen.
- Besseres Multitasking (es lässt sich einfacher und schneller zwischen geöffneten Apps wechseln).
- Neuer Bild-im-Bild-Modus: Man kann in einem (kleinen) Fenster ein Video schauen und gleichzeitig eine andere App nutzen.
- Zurück-Button: wird jeweils am oberen linken Displayrand eingeblendet, so kann man (zum Beispiel nach dem Öffnen einer Webseite) rasch zur zuletzt verwendeten App zurückkehren.
- «Split View»-Modus (nur fürs iPad): Zwei Apps nebeneinander auf dem Display nutzen.
- «Slide Over» (nur für iPads): Am rechten Display-Rand kann eine zweite App angezeigt werden. Um zum Beispiel rasch eine Notiz zu erstellen.
- Bessere virtuelle Tastatur. Auf Knopfdruck lassen sich Standard-Aktionen wie das Ausschneiden, Einfügen oder Kopieren ausführen.
- Intelligentere und mächtigere Suchfunktion.
- Die Sprachassistentin Siri ist neu auch ohne angeschlossenes Ladekabel durch kurzes Ansprechen («Hey Siri») verfügbar. Allerdings nur auf dem iPhone 6S sowie 6S Plus.
- Bessere Spracherkennung. Mit iOS 9 wird ein Siri-Einrichtungsassistent lanciert, um zu trainieren.
- Siri denkt mit und bietet zur Situation passende Funktionen. Ein Beispiel: Termin-Einladungen, die per E-Mail eintreffen, landen automatisch als vorläufiger Termin im Kalender, natürlich muss man dann noch von Hand bestätigen.
- Schutz der Privatsphäre: Wenn Siri das Nutzerverhalten analysiert, um Assistenzdienste anzubieten, werden keine Daten zu Apple übertragen. Alles bleibt auf dem Gerät.
- Kleinere App-Downloads: Beim Herunterladen aus dem App Store wird nur noch der Teil der Software geladen, der wirklich benötigt wird.
- «iCloud Drive»-App: zeigt die eigenen, auf Apple-Servern gespeicherten Dokumente an.
- News-App (nur für englischsprachige Nutzer, bzw. wenn man eine solche Sprach-Region einstellt).
- Neue Podcast-App
- Aus Passbook wird die Wallet-App
- Mehr Sicherheit: Entsperrungscode als Alternative zu Touch ID ist neu sechsstellig.
Neue Funktionen fürs iPad
Einen umfassenden Überblick der neuen Funktionen findet man hier auf der Apple-Website. Eine detaillierte Zusammenstellung von dritter Seite gibt's auch hier. Und wir kommen gleich zu dem, was fehlt ...
Was fehlt?
- Mehrbenutzer-Modus
- Vorinstallierte Standard-Apps lassen sich nicht löschen
- Sinnvoll optimierte Benachrichtigungszentrale
- Ein Jailbreak, um iOS 9 ohne die von Apple verhängten Restriktionen nutzen zu können. Der iPhone-Hacker iH8sn0w hat ein entsprechendes Video veröffentlicht (siehe unten). Es zeichnet sich erneut ein Katz-und-Maus-Spiel ab.
Was soll ich vor dem Update tun?
Wie vor jedem System-Update sollte man eine vollständige Sicherheitskopie (Backup) der eigenen Daten und Inhalte (Fotos, Videos etc.) erstellen. Dies passiert durch ein lokales iTunes-Backup, indem man das iOS-Gerät via Ladekabel an den Computer anschliesst, oder durch ein iCloud-Backup, bei dem die Daten auf den Apple-Servern gesichert werden.
Auf welchen Geräten läuft iOS 9?
Grundsätzlich läuft iOS 9 auf allen Geräten, die auch schon iOS 8 unterstützen.
- iPhone 4s, iPhone 5, iPhone 5c, iPhone 5s, iPhone 6, iPhone 6 Plus.
- iPad 2, iPad (3. Generation, Frühjahr 2012), iPad (4. Generation, Herbst 2012), iPad Air (2013), iPad Air 2 (2014).
- iPad Mini, iPad Mini 2, iPad Mini 3, iPad Mini 4.
- iPod Touch (5. Generation, 2012 lanciert), iPod Touch (6. Generation, 2015 lanciert).
Der Funktionsumfang ist von der technischen Ausstattung, bzw. vom Modell abhängig. Nur auf den neusten Geräten laufen alle neuen Features.
Die Bild-im-Bild-Funktion gibt es nur für das iPad Air 2. Die Splitscreen-Ansicht, bei der zwei Apps parallel auf dem Bildschirm laufen, gibt es ebenfalls erst ab dem iPad Air 2. Wer wenigstens eine zweite App als «Neben-App» am Bildschirmrand benutzen möchte, benötigt ein iPad Air oder mindestens ein iPad Mini 2.
Auf welchen Geräten läuft iOS 9 richtig gut?
Auf allen 2014 und 2015 lancierten Geräten. Apple verspricht, dass sich die Akkulaufzeit mit iOS 9 für einen «typischen Nutzer» um rund eine Stunde verlängert. Dies bezieht sich laut Apple auf ein iPhone 6.
Ich habe ein älteres Gerät. Soll ich überhaupt wechseln?
Ja, mit Vorbehalt. Bezüglich Geschwindigkeit sind bei älteren Geräten keine Wunder zu erwarten. Das Update könnte sich aber lohnen, weil iOS 9 deutlich weniger internen Speicherplatz auf dem Gerät beansprucht. Und auch der Akku soll ein bisschen länger halten.
Was ist besser: Nur das Update installieren oder das System neu aufsetzen (Restore)?
Grundsätzlich gilt: Eine saubere Neuinstallation (Restore) ist immer besser, aber auch aufwändiger, als einfach nur das iOS-Update auf das vorhandene System zu packen. Wer in den Vorjahren iOS 7 und iOS 8 als Update installiert hat, sollte das volle Programm (Backup, Zurücksetzen, Neuinstallation) ins Auge fassen. Dazu das Fachmagazin Macwelt.de: «Je öfter man sein System aktualisiert, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus vorhandenen unsichtbaren Fehlerchen irgendwann echte Probleme entstehen.»
Richtig viel Zeit braucht man für einen echten «Clean-Install», bei dem das Gerät zurückgesetzt und völlig neu konfiguriert wird und keine alten Einstellungen und Daten aus dem Backup kommen.
Was ist mit iOS 9.1?
Seit kurzem ist die erste Beta-Version für das im Herbst kommende erste grosse Update von iOS 9 verfügbar: iOS 9.1 Beta 1.
Interessenten melden sich auf der Apple-Website gratis für das Tester-Programm an, um die Vorab-Software auf dem Gerät installieren zu können. Ganz wichtig: iOS 9.1 bringt das Stinkefinger-Emoji.
iOS 9 und Apples News-App
1 / 19
iOS 9 und Apples News-App
iOS 9 kann ab sofort als Public Beta ausprobiert werden. Mit der neuen System-Software kommt auch Apples News-App.
quelle: watson
No Components found for watson.appWerbebox.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Am frühen Montagmorgen ist es laut Warn-App Alertwiss zu einem grossflächigen Stromausfall in einigen Schaffhauser Gemeinden gekommen. Kurz nach 07.30 Uhr konnte der Kanton für die Ortschaften Neuhausen, Beringen und Guntmadingen wieder Entwarnung geben.