Mit ihrem aktuellen Kickstarter-Projekt versucht das kanadische Unternehmen Tivitas Interactive den ultimativen Game-Controller zu schaffen. Durch das individuell anpassbare Design soll es für jeden Spieler perfekt zu steuern sein. Klingt spannend, lässt aber ein bisschen den Grössenwahn vergangener Zeiten vermissen.
Lucas' Zitat aus dem Film «The Wizard» trifft es auf den Kopf – zumindest wörtlich genommen («It's so bad»). Der Power Glove von Nintendo war ein richtiger Fehlgriff. Wäre Entwickler Matel doch nur bei den Barbies geblieben. Wer wissen will, wie schlecht der Power Glove wirklich ist, muss sich unbedingt den Angry Video Game Nerd reinziehen.
Der Atari Mindlink schaffte es zwar nie bis zum kommerziellen Produkt, in den Analen der legendärsten Controller darf er trotzdem nicht fehlen. 1984 sollte das Gerät für den Atari 2600 erscheinen. Muskelbewegungen des Kopfs wurden per Infrarot erkannt und ans Spiel weitergegeben. Hach, die guten alten Achtziger.
Da war die Xbox mit Kinect noch nicht mal auf der Welt, als der U-Force für den NES die Gestensteuerung einführte. Die Infrarottechnik konnte mit den Ambitionen der Entwickler allerdings nicht ganz Schritthalten.
Und noch ein Vorläufer von Xbox Kinect: ebenfalls mit Infrarottechnik, ebenfalls ein Reinfall, nur statt Nintendo kommt die Bewegungssteuerung dieses mal von Sega. Der «Kampfkunst-Simulator» für den Mega Drive entsprang dem Virtual-Reality-Trend der Neunziger, genoss aber nur ein kurzes und ruhmloses Dasein.
Unter einem Jaguar stellt man sich etwas elegantes und agiles vor. Das Controller-Monster für die Atari-Jaguar-Konsole verfehlt diese Beschreibung haarscharf.
Was aussieht wie ein CD-Player oder ein übergewichtiges Raumschiff Enterprise war der Versuch von Sega, einen neuen Controller mit Analog-Stick zu lancieren. Die unhandliche Form und die billige Verarbeitung verhinderten den grossen Durchbruch.
Um das Gefühl zu haben, einen richtigen Kampfroboter zu steuern, wurde für «Steel Battalion» eigens ein Controller angefertigt. Die schiere Menge an Schaltern und Tasten, die benötigt wurden, um die riesigen Mechs in Bewegung zu setzen, überforderten aber selbst den geübtesten Profi.
Der Novint Falcon steuerte sich durch Bewegungen und besass einen integrierten Motor für Force Feedback (Rütteln, Rückstösse etc.). Allerdings unterstützten nur wenige Spiele die Steuerung, die mehr einer Tischlampe gleicht als einem Controller.
Den Frisbee für die Nintendo Wii haben wir ja bereits vorgestellt. Fast genauso unsinnig ist die Wii Bowlingkugel. Lustig wäre das Ding nur, wenn man damit richtig bowlen gehen würde.
Auch wenn die Geräte alle Mist waren, hatte der NES dennoch die mit Abstand beste und unterhaltsamste Auswahl an Controllern. In dieser Sammlung darf natürlich auch das Laserscope nicht fehlen, das mit der Stimme gesteuert wurde. Auf Kommando konnte man damit schiessen. Neben dem offiziellen Befehl «Fire», konnte man aber so gut wie alles sagen, um einen Effekt zu erzielen (siehe Video).
Und noch etwas, das in der Planungsphase ganz bestimmt als unfehlbarer Megaseller angepriesen wurde. Tony Hawks Ride Skateboard sollte die ultimative Symbiose zwischen Sport und Spiel werden. Leider war die Umsetzung der reinste Horror. Viel zu ungenau war die Steuerung. Höchstens die Verletzungsgefahr konnte dem echten Sport das Wasser reichen.