Die Abwanderung auch der letzten amerikanischen Online-Dienste aus China geht weiter. Am Dienstag gab der Web-Pionier Yahoo bekannt, dass seine Dienste gar nicht mehr vom chinesischen Festland aus verfügbar sein würden. Das Unternehmen verwies in einer Stellungnahme auf zunehmende geschäftliche und rechtliche Herausforderungen. Es ist ein weitgehend symbolischer Schritt: Die wichtigsten Yahoo-Angebote wie E-Mail sind bereits seit Jahren nicht mehr in China nutzbar.
Erst Mitte Oktober hatte Microsoft die chinesische Version des Karriere-Netzwerks LinkedIn dichtgemacht. Die Plattform verwies dabei unter anderem auf höhere Regulierungs-Anforderungen. Die Google-Dienste sind bereits seit langem nicht mehr in China verfügbar, Facebook war in dem Land gar nicht erst gestartet.
Online-Plattformen in China sind verpflichtet, Daten chinesischer Nutzer auf Anfrage den Behörden zur Verfügung zu stellen und im Land untersagte Inhalte – wie zum Beispiel Hinweise auf das Massaker und die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz) 1989 in Peking – zu entfernen. Die Behörden forderten von LinkedIn US-Medienberichten zufolge in den vergangenen Monaten, die Regeln strikter durchzusetzen.
(oli/sda/awp/dpa)