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Sind die vielen nackten Brüste schuld am Totalausfall von Facebook?

Bilder mit nackten Frauenbrüsten waren lange Zeit verboten.
Bilder mit nackten Frauenbrüsten waren lange Zeit verboten.Bild: Shutterstock
Die «Stillfies» kommen

Sind die vielen nackten Brüste schuld am Totalausfall von Facebook?

Facebook hat seine Richtlinien geändert und erlaubt nun Fotos von stillenden Müttern, auf denen Brustwarzen und mehr zu sehen ist.
19.06.2014, 11:5619.06.2014, 12:26
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Seit kurzem dürfen bei Facebook Fotos veröffentlicht werden, die nackte Frauenbrüste zeigen. Allerdings nur, wenn es sich um stillende Mütter handelt. Waren gar die vielen ins Netzwerk hochgeladenen «Stillfies» für den Totalausfall am Donnerstagmorgen verantwortlich?

Fest steht: Nach Jahren des Widerstands hat das weltgrösste Online-Netzwerk still und heimlich seine Richtlinien geändert. Nun heisst es dort: «Wir sind auch der Meinung, dass Stillen etwas Natürliches und Schönes ist, und freuen uns, dass es den Müttern wichtig ist, diese Erfahrung mit anderen auf Facebook zu teilen. Die überwiegende Mehrheit dieser Fotos entspricht unseren Richtlinien.»

Eine Facebook-Sprecherin bestätigte gegenüber der «Huffington Post», dass nun auch komplett entblösste Brüste erlaubt seien. Und Fotos nach Brustamputationen würden ebenfalls toleriert.

In seinen schriftlichen Richtlinien weist Facebook darauf hin, dass in vielen Fällen Dritte (Facebook-Nutzer) dafür verantwortlich seien, wenn Bilder oder andere Inhalte gesperrt würden. Dazu heisst es: «Bitte beachte, dass Fotos, die wir prüfen, uns fast ausnahmslos von anderen Facebook-Mitgliedern gemeldet werden, die sich darüber beschweren, dass diese Fotos auf Facebook zu sehen sind.»

Weiterhin grundsätzlich nicht erlaubt sind «Nacktheit oder andere sexuell anzügliche Inhalte».

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Proteste vor der Firmenzentrale

Gegen die prüde Praxis des US-Unternehmens hatte es seit Jahren Widerstand gegeben. 2008 protestierten Mütter vor dem Firmenhauptsitz im kalifornischen Menlo Park. Und eine Online-Petition mit dem Namen «Hey Facebook, stillen ist nicht obszön!» wurde von Tausenden von Internetnutzern rund um den Globus unterstützt.

2012 wandte sich eine australische Politikerin mit einem offenen Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg und forderte ihn auf, die Brustzensur zu beenden.

Schliesslich gab es auch noch eine weltweit beachtete «Free The Nipple»-Kampagne. Die Initiantinnen setzen sich dafür ein, dass Frauen genau wie Männer in der Öffentlichkeit ihren Oberkörper entblössen dürfen. Unter dem Twitter-Hashtag #FreeTheNipple haben auch Prominente wie die Sängerin Miley Cyrus oder die Schauspielerin Liv Tyler ihre Unterstützung für das Anliegen bekundet. 

Video: YouTube
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