Facebook-Gefühle sind ansteckend. Das sagt eine neue Studie, die über eine Milliarde Posts von insgesamt 100 Millionen Facebook-Nutzern in den hundert bevölkerungsreichsten amerikanischen Städten analysierte.
Die Studie ergab, dass negative Posts vornehmlich negative nach sich ziehen, positive indes eher positive. Und: Positive Posts sind einflussreicher, will sagen: ansteckender: Ein negativer Beitrag löst bei den Facebook-Freunden durchschnittlich 1,29 weitere negative Posts aus. Ein positiver Post dagegen erzeugt im Schnitt 1,75 weitere positive Beiträge.
Äussere Umstände, zum Beispiel regnerisches Wetter, änderte die Stimmung der Facebook-Beiträge, das zeigte die Studie ebenfalls. Regen liess die Zahl der negativen Beiträge um 1,16 Prozent zunehmen und jene der positiven um 1,19 Prozent sinken.
Bei der Auswertung der Beiträge von Facebook-Freunden, die in unterschiedlichen Städten wohnten, stiessen die Forscher auf das Phänomen, dass die schlechtere Stimmung der vom Regen betroffenen Poster auch die Stimmung von Freunden beeinflusste, die es schön trocken hatten.
«Für jede einzelne direkt betroffene Person ändert Regen den emotionalen Ausdruck von ein bis zwei anderen Personen», sagt Studienleiter James Fowler, «und dies lässt vermuten, dass soziale Netzwerke im Web die Intensität der globalen emotionalen Synchronie verstärken können.» Er glaubt, dass die emotionale Ansteckung in sozialen Netzwerken wie Facebook sogar stärker ist, als wir messen können.
Für Fowler ist der Umstand, dass Emotionen – und zwar positive mehr als negative – online ansteckend sind, ein Anlass zur Hoffnung. Wir sollten alles in unserer Macht stehende tun, so der Professor, um die Effekte von sozialen Netzwerken zu messen. Und wir sollten «lernen, wie wir sie vergrössern können – so, dass wir eine Epidemie von Wohlbefinden auslösen können.» (dhr)
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