Seit Wochen muss Facebook Kritik einstecken. Dafür, dass zu wenig unternommen werde gegen Menschen, die im Internet ungehemmt und uneingeschränkt Stammtischparolen, Hass und Rassismus verbreiten. Dafür, dass falsche Richtlinien gelten würden – Nippel raus, Hetze rein.
Jetzt hat Facebook die neuen Zahlen dazu veröffentlicht, wie viele Einträge von Nutzern nicht folgenlos bleiben: Insgesamt 20'000 Posts wurden gelöscht und damit mehr als doppelt so viele wie im zweiten Halbjahr 2014, teilte das US-Online-Netzwerk am Mittwoch in einem Blogpost mit.
Dabei sei es auch um rechtsradikale und rassistische Äusserungen wie etwa die Leugnung des Holocaust gegangen.
Auch in der Schweiz sind die Zahlen sprunghaft gestiegen: Während im ersten Halbjahr 2014 gemäss Facebook-Report Daten von 62 Nutzern angefragt wurden, waren es im zweiten Halbjahr bereits 137. Im ersten Halbjahr 2015 brach diese Zahl dann aber wieder ein – Facebook meldet für diese Zeitperiode 45 angeforderte Nutzerkonten.
Nicht nur die Anzahl Einträge, die gelöscht wurden, sei gestiegen. Auch die Anfragen von Justizbehörden nach Nutzerdaten haben sprunghaft zugenommen. Weltweit seien es gut 41'200 gewesen und damit 18 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2014, teilte das US-Online-Netzwerk am Mittwoch mit.
Mit 26'579 Fällen entfielen mehr als 60 Prozent auf US-Strafverfolgungsbehörden. Auch in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien habe es deutlich mehr amtliche Anfragen gegeben. Ebenso seien hier erheblich mehr Einträge gelöscht worden, wie etwa Hass-Kommentare und Gewaltverherrlichungen.
(dwi/sda/reu)