Bislang konnten störende Facebook-Beiträge einfach nur gelöscht und künftige Beiträge ihrer Autoren endgültig verbannt werden. Nach dem Update kann nun quasi die Lautstärke eines jeweiligen Mitglieds herunter gedreht werden: «Ich will weniger Posts dieser Person in meinen Neuigkeiten sehen».
Die neue Funktion wird seit dem Wochenende weltweit nach und nach für alle Facebook-Mitglieder freigeschaltet. Man findet sie, indem man den nach unten zeigenden Haken (V-förmig) rechts oberhalb eines Posts anklickt und dann auf «Ich möchte das nicht sehen» klickt.
Aber Vorsicht: Für all jene, bei denen diese Funktion noch nicht freigeschaltet ist, führt dieser Klick zur dauerhaften Entfernung des Posts (das Abonnenten- oder Freundschaftsverhältnis bleibt davon aber unangetastet).
Wenn man für kurze Zeit von den Neuigkeiten einzelner Mitglieder nicht mehr behelligt werden will, lassen sich diese nun einfacher von der Liste entfernen – und dank einer «Kürzlich entfernt»-Aufstellung in den Nachrichten-Einstellungen schnell wieder hinzuzufügen. Andererseits lassen sich Zuvielnutzer schnell über die «Letzte Woche am häufigsten gesehen»-Funktion identifizieren und drosseln.
Das scheint derzeit eines der Probleme von Facebook zu sein: Das Rauschen im Nachrichtenstrom zu verringern und die Zahl der relevanten Beiträge zu erhöhen. Nur so können Mitglieder langfristig an Facebook als Nachrichtenlieferant und Beziehungsmacher gebunden werden. Wenn Facebook es nicht schafft, im Neuigkeiten-Feed interessante Nachrichten anzuzeigen, kommt ein Kreislauf in Schwung, der zu immer weniger interessanten Inhalten führt.
Zumal die Funktion, anderen Mitgliedern Nachrichten zu schicken, zumindest auf Mobilgeräten schon in die Messenger-App ausgelagert wurde. Womit die Unabhängigkeit und Wichtigkeit des Nachrichtenstroms gestiegen sei, wie Mark Zuckerberg nun erklärte.
Man kann deshalb Facebooks neueste Änderung auch als weiteren Schritt zum Wandel des Neuigkeitenstroms in einen Nachrichtenstrom verstehen: Wo weniger Lärm und mehr sinnvolle Inhalte auf einen einströmen und dieser Strom graduell auf die eigenen Interessen abgestimmt werden kann. Mit den eigenen Freunden als bevorzugte oder eben in die zweite Reihe verbannten Neuigkeitenlieferanten.
(kno)