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So entsteht mit Leim, Karton und Knallkörpern ein Computerspiel

Das Raumschiff bevor es eingescannt wird.
Das Raumschiff bevor es eingescannt wird.bild: might and delight
Von Hand gemacht

So entsteht mit Leim, Karton und Knallkörpern ein Computerspiel

Das schwedische Entwickler-Studio Might and Delight hat bei seinem neusten Game «The Blue Flamingo» auf Handarbeit gesetzt. Level, Gebäude und Raumschiffe wurden als Modelle gebaut und eingescannt – genauso wie die Explosionen.
30.11.2014, 17:5003.12.2014, 10:15
Philipp Rüegg
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«The Blue Flamingo» ist ein ganz besonderes Spiel. Während andere Entwickler aufwendige Computeranimationen programmieren, gehen Might and Delight einen anderen Weg. Ähnlich wie bei einer Modelleisenbahn bauten die Schweden ihr Raumschiff-Action-Spiel von Hand. Der Stil, der daraus entsteht, ist einzigartig.

Der Trailer zum Spiel

«Wir haben schnell gemerkt, dass es sehr aufwendig ist, Miniaturmodelle zu bauen.»
Bastian Leonhardt Strube, Might and Delight

Für «The Blue Flamingo» wurde ein acht Meter langes Modell mit Bäumen, Felsen, Fahrzeugen und Gebäuden erstellt. Mit einer Kamera, montiert auf einem fahrbaren Kran, wurde davon ein Video erstellt. Rund vier Monate hat das Team an dem Projekt gearbeitet, erklärt Bastian Leonhardt Strube (Graphic Artist) von Might and Delight. Die Länge des Models entspricht der des Levels im Spiel. «Wir haben schnell gemerkt, dass es sehr aufwendig ist, Miniaturmodelle zu bauen. Unser Budget und Team waren einfach nicht gross genug, um mehr zu machen», so Strube. Die Kombination aus Video und konventioneller Programmier-Software hat den Schweden viel Kopfzerbrechen bereitet. Ein Punkt, der hingegen Zeit sparte, waren die Lichteffekte, erklärt Strube: «Die Beleuchtung von Tag auf Nacht zu ändern, kostet gerade mal einen Nachmittag, im Vergleich zu Wochen, wenn man es am Computer programmiert.»

So entsteht mit Leim, Karton und Böllern ein Computerspiel

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So entsteht mit Leim, Karton und Böllern ein Computerspiel
«The Blue Flamingo» hat ein einzigartiges Design.
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Spielzeug und 3D-Drucker

«Es ist eine Technik, die wir schon lange ausprobieren wollten», sagt Strube. Das Spiel entstand in Kollaboration mit einem Stockholmer Modellbauer. Als Material für die Gegner dienten Spielzeugteile von Flugzeugen und Tieren. Das Raumschiff des Spielers wurde erst aus Ton gefertigt, dreidimensional animiert, am 3D-Drucker ausgedruckt und anschliessend angepinselt. Alle Explosionen wurden mit echten Knallkörpern erzeugt.

Inspiration hat man unter anderem in dem alten norwegischen Stop-Motion-Film «Hintertupfinger Grand Prix» gefunden. «Wir hoffen, es war nicht das letzte Projekt mit dieser Technik. Aber Neues geplant ist noch nichts», so Strube.

«The Blue Flamingo» ist auf Steam für 5 Euro erhältlich. Bis am 2. Dezember gar für die Hälfte.

Making-of

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