23.04.2015, 13:0423.04.2015, 13:04
Google ist jetzt auch ein Mobilfunk-Anbieter. Der Internet-Konzern wandelt auf den Spuren von Swisscom, Sunrise und Orange Salt? Nachfolgend präsentieren wir die wichtigsten Antworten zum neusten Streich aus dem kalifornischen Mountain View:
Warum Project Fi?
Google nennt seinen neuen Dienst Project Fi. Typisch Nerds, ist man angesichts des sperrigen Namens versucht zu sagen. Wobei dieser natürlich jederzeit noch geändert werden kann.
Wo ist der Haken?
Zunächst ist der Dienst nur in den USA und nur auf Einladung verfügbar, Interessenten müssen sich auf der Google-Website anmelden. Und es gibt noch eine Einschränkung: Der versuchsweise gestartete Dienst läuft zunächst nur auf dem von Google mitentwickelten Android-Smartphone Nexus 6.
Keine Roaming-Gebühren
Project-Fi-Kunden können auch im Ausland online gehen, was insbesondere für Vielreisende interessant sein dürfte: Zwar sind nur 3G-Verbindungen mit 256 KBit/s im Download möglich, doch werden diese zu den gleichen Konditionen abgerechnet wie Verbindungen innerhalb der USA. Die Roaming-Gebühren fallen weg.
Googles Promo-Video verspricht den Blick hinter die Kulissen
Das Smartphone sucht sich automatisch die schnellste Verbindung
Ein eigenes Mobilfunknetz baut der Konzern nicht auf. Stattdessen sollen sich Nutzer von Project Fi über die Netze der Anbieter Sprint und T-Mobile sowie über mehr als eine Million Hotspots mit drahtlosen Internetzugängen verbinden können. Das Smartphone sucht sich dabei automatisch die schnellste Verbindung.
Ab 20 Dollar gehts los
Im Service mit dem Namen Project Fi zahlen die Kunden 20 Dollar im Monat für ein Paket aus Anrufen, Kurzmitteilungen und Roaming. Für jedes Gigabyte Datenvolumen im mobilen Internet werden 10 Dollar berechnet, wie Google ankündigte.

Der Tarif für die Nutzung in der Schweiz.screenshot: GOOGLE Das nutzungsabhängige Bezahlmodell könnte das amerikanische Mobilfunk-Geschäft verändern. Google schreibt den Nutzern am Ende des Monats das nicht verbrauchte Datenvolumen gut. Üblicherweise verfällt das ungenutzte Kontingent einfach. Und es gibt keine Vertragsbindung.
Zudem soll der Datenverbrauch durch die automatische Verbindung zu WLAN-Hotspots verringert werden.
Ist das überhaupt sicher?
Die Kommunikation über die offenen WLAN-Hotspots erfolgt verschlüsselt, wobei Google laut Medienberichten ein VPN nutzt, um die Daten des Nutzers zu schützen. Das Kürzel steht für Virtual Private Network und bedeutet, dass die Kommunikation über verschlüsselte Verbindungen läuft.
Man kann die eigene Telefonnummer mitnehmen
Seine bisherige Handy-Nummer kann man laut FAQ zu Project Fi mitnehmen. Wer will, kann darüber hinaus auf weiteren Smartphones, Tablets und Rechnern für Telefonate und SMS erreichbar sein. Dafür nutzt Google seine bekannte Chat-Software Hangouts.
Wann kommt Project Fi zu uns?
Das steht in den Sternen. Google verfolgt bei neuen Produkten eine Hau-Ruck-Strategie. So werden neue Dienste auf gut Glück lanciert, noch bevor sie technisch ausgereift sind. Dann folgt eine längere Versuchs- und Testphase, unter Einbezug der Kunden. Wenn sich ein Angebot nicht bewährt, wird es gnadenlos eingestampft.
In der Schweiz bewegen sich zwar langsam aber sicher die Roaming-Gebühren nach unten, doch werden die Konsumenten immer noch massiv zur Kasse gebeten.
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA
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