17.05.2017, 19:0818.05.2017, 08:37
Kollege Matthias Kremp vom watson-Medienpartner Spiegel Online hat die Google-Keynote in San Francisco besucht. Hier gehts zu seiner ausführlichen Zusammenfassung des Events. Sein Fazit: Als roter Faden zog sich Künstliche Intelligenz (KI) durch die zweistündige, von Google-Chef Sundar Pichai moderierte Veranstaltung.
«So zeigte Pichai Daten, wonach Googles KI Sprache und Bilder mittlerweile zuverlässiger erkennen kann, als es einem Menschen möglich wäre. Und er zeigte einen neuen Mikrochip, den Google für seine KI-Server entwickelt hat, den Cloup TPU. Mit mehr als 118 Trillionen Fließkommaoperationen pro Sekunde soll er die Leistung bringen, die Google für seine KI-Anwendungen braucht - und Google braucht viel.»
Die Google-Keynote in voller Länge
Die Höhepunkte
Google-CEO Sundar Pichai verrät zur Eröffnung der Keynote, dass es 2 Milliarden aktive Android-Geräte gibt. (Das sind Smartphones und Tablets, die mindestens einmal pro Monat genutzt werden, bzw. sich mit Google-Servern verbinden.)
82 Milliarden Apps und Games sind aus dem Google Play Store heruntergeladen worden. Eine stolze Zahl.
Android wird sicherer, akkuschonender und entwicklerfreundlicher
Das ist der App-Scanner, der im Hintergrund läuft.
Neue Android-Features, die angekündigt wurden:
- Picture in Picture: Videos in kleinem Fenster weiterschauen, während das Display etwa Anderes anzeigt.
- Bequemeres Anmelden: Das System ergänzt Passwörter automatisch, zum Beispiel beim Twitter-Login.
- Copy-Paste-Funktion verbessert
Pro Tag werden über 50 Milliarden Apps gescannt und «Bösewichte» aussortiert
Sie strahlt, weil sie an der Google-Keynote einen «One More Thing»-Moment verkünden darf
Android unterstützt nun offiziell die Programmiersprache Kotlin, wie von vielen Entwicklern gewünscht.
«Google Lens» kommt – automatische Objekterkennung
Der neue Dienst erkennt mithilfe der Smartphone-Kamera automatisch Objekte, wie zum Beispiel Pflanzen (praktisch für Allergiker) oder WLAN-Passwörter (auf Routern).
Mit Google Lens lassen sich störende Objekte, wie zum Beispiel dieser Gitterzaun, erkennen ...
... und automatisch entfernen! 😜
Der Google Assistant ist neu (als Gratis-App) fürs iPhone verfügbar.
Und die Spracherkennung wird bald auch auf Deutsch und weiteren Sprachen funktionieren.
Künstliche Intelligenz (KI) wird laut Google-Chef immer wichtiger. Auf der Website google.ai wird im Detail informiert.
Der smarte Lautsprecher Google Home ist ab Sommer in Deutschland (aber nicht in der Schweiz) verfügbar
Neu kann man durch mündlichen Befehl (Hands free) telefonieren. Und die Spotify-Integration kommt auch, damit man die Lieblingssongs auf die weisse Box streamen kann.
«Google Photos» wird mächtig aufgemotzt
Der kostenlose Foto-Cloud-Speicherdienst, den es für Android- und iOS-Geräte gibt, erhält zwei neue Funktionen, die in den kommenden Wochen «ausgerollt» werden:
- Intelligenteres Foto-Sharing: Dank Gesichtserkennung wird man automatisch erinnert, Bilder mit Bekannten zu teilen.
- Shared Libraries: Ganze Alben oder einzelne Bilder (über Einstellungen definierbar) lassen sich automatisch mit anderen Usern (z.B. anderen Familienmitgliedern) teilen.
«Photo Books» – Print ist nicht tot 😂
Dank KI werden automatisch solche Foto-Bücher mit den besten Aufnahmen erstellt. Leider vorerst nur in den USA verfügbar. Preis der Hardcover-Bücher: ab 10 Dollar.
Zu YouTube gibt's eine herzerwärmende Story
Dank YouTube-Community erhalten behinderte Kinder per 3D-Druck erstellte Prothesen. Dies sei nur ein Beispiel, wie Menschen auf der Videoplattform zusammenfinden und interagieren.
360-Grad-YouTube-Videos kommen auf ausgewählte Fernseher
Google lanciert echtes VR-Headset
Bis Ende 2017 soll es von Google, HTC und Lenovo die ersten eigenständigen VR-Brillen geben, die ohne Smartphone auskommen. Qualcomm entwickelt das Referenz-Headset (mehr bei Ars Technica). Weitere News für Virtual-Reality-Fans
Die neuen Samsung-Smartphones Galaxy S8 und S8 Plus sollen im Verlauf des Sommers Googles VR-Plattform Daydream unterstützen. Wie auch das nächste LG-Handy. (Danke @rafaelzeier!)
Google steigt auch ins Geschäft mit der Jobvermittlung ein
Gestartet wird in den USA, mit Partnern wie LinkedIn, Monster und Facebook, wie Sundar Pichai ankündigte.
Und der Preis für die peinlichste Darbietung geht an ...
Die Slo-Mo-Guys lassen sich mit Wasserbomben bewerfen. Immerhin für einen guten Zweck. 😒 (dsc)
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Die Hackergruppe «Cozy Bear» mit Verbindungen zum russischen Auslandsgeheimdienst hat es offenbar auf die deutsche Politik abgesehen. Sie verschickten eine Schadsoftware per Mail.
Mehrere Parteien in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge Ziel einer grossangelegten russischen Cyberattacke geworden. Laut einer am Freitag dem «Spiegel» vorliegenden Analyse der US-Sicherheitsfirma Mandiant versuchte die vom Kreml gesteuerte Hacker-Gruppierung «Cozy Bear», mehrere deutsche Parteien mit Schadsoftware anzugreifen.