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Twitter: Musk lässt über Trump abstimmen

Musk lässt über Trump abstimmen

19.11.2022, 07:1219.11.2022, 07:12
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Donald Trump könnte bald wieder auf Twitter erscheinen.Bild: keystone

Twitter-Besitzer Elon Musk lässt Nutzer des Online-Dienstes in einer Umfrage darüber abstimmen, ob der Account von Ex-Präsident Donald Trump wiederhergestellt werden sollte. Der Tech-Milliardär startete die auf 24 Stunden angesetzte Umfrage in der Nacht zum Samstag in einem Tweet. «Vox populi, vox dei» (Volkes Stimme (ist) Gottes Stimme), schrieb Musk danach in einem Tweet.

Trump ist bei Twitter seit Januar 2021 verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Dort sollte der Wahlsieg von Joe Biden offiziell besiegelt werden - was wegen des Angriffs erst Stunden später erfolgt.

Trump nährte bei seinen Anhängern falsche Erwartungen, dass Vizepräsident Mike Pence an dem Tag die Bestätigung des Wahlergebnisses verweigern könnte. Noch während des Angriffs twitterte Trump, dass Pence nicht den Mut gehabt habe, das Richtige zu tun. Danach riefen Leute in der Menge: «Hängt Mike Pence!» Twitter wertete Trumps Verhalten an dem Tag als Aufruf zur Gewalt und sperrte seinen Account dauerhaft, da es nicht der erste Verstoss war.

Trump will nicht zurückkehren

Bis zur Übernahme durch Musk hatten Twitter-Manager stets gesagt, dass kein Weg zur Rückkehr des Ex-Präsidenten vorgesehen sei. Musk, der sich zuletzt zu politischen Positionen von Trumps Republikanern bekannte, sagte dagegen schon vor Monaten, dass es bei dem Dienst aus seiner Sicht keine lebenslangen Sperren geben sollte. Er erwähnte dabei ausdrücklich auch Trump.

Danach kündigte Musk allerdings an, dass vor der Wiederherstellung bedeutender Accounts ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Unklar ist, ob er nun das Umfrageergebnis zum Anlass nimmt, Trump schneller eine Rückkehr anzubieten.

Der Ex-Präsident selbst hatte wiederholt gesagt, er wolle gar nicht zu Twitter zurückkehren. Ihm gefalle es bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie Truth Social viel besser. Allerdings hatte Trump auf Twitter einst mehr als 80 Millionen Follower - bei Truth Social sind es nur einige wenige Millionen. Und der Ex-Präsident gab gerade erst bekannt, dass er ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024 geht.

Facebook, wo Trump ebenfalls seit Januar 2021 gesperrt ist, will im kommenden Januar entscheiden, ob dem Ex-Präsidenten die Rückkehr angeboten werden könnte. (sda/dpa)

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101 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Linus Luchs
19.11.2022 07:55registriert Juli 2014
Und danach wäscht Musk seine Hände in Unschuld. Diesen Trick kennen wir seit 2'000 Jahren.
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ch.vogel
19.11.2022 07:55registriert Mai 2014
So komplett ohne Kontext verstehe ich unter "Reinstate former president Trump" was ganz anderes als dass nur sein Twitter-Account wiederhergestellt werden soll...
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Macrönli
19.11.2022 07:54registriert April 2018
Lässt er auch über alle andern Leute abstimmen, die zu Gewalt aufgerufen haben und nun gesperrt sind?
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