Update: Als Reaktion auf US-Berichte hat Bill Gates in Interviews Stellung genommen. Er sagt, er hätte keine «Geschäftsbeziehung oder Freundschaft» mit Jeffrey Epstein, dem verstorbenen Finanzier und Sexualstraftäter, gehabt.
In einem weiteren Interview mit dem «Wall Street Journal» gab Gates zu, sich mit Epstein getroffen zu haben, darüber hinaus habe es aber keine Interaktionen gegeben. Weiter sagte der Microsoft-Gründer, er sei «nie auf irgendeiner Party oder so etwas» gewesen, und dass alle Meetings, die sie zusammen abhielten, «Meetings mit Männern» waren.
Die ursprüngliche Story:
Der Zweck heilige die Mittel, sagt man. Aber was wäre, wenn man auf die Dienste eines verurteilten Sexualstraftäters, Mädchenhändlers und Pädophilen zählte, um als Wohltäter im Hintergrund zu agieren? Dieser und weiteren unangenehmen, ja brisanten Fragen muss sich Bill Gates stellen.
Der Microsoft-Gründer ist mitten in den Strudel der Epstein-Affäre geraten. Und laut einem aktuellen Artikel des Magazins «New Yorker» gibt es widersprüchliche Aussagen.
Fakt sei: Bill Gates zählte auf die Dienste von Jeffrey Epstein, um einem Forschungsinstitut am Massachusetts Institute for Technology (MIT) eine Geldspende zu machen.
Bill Gates sei schon letzten Monat Teil der öffentlichen Diskussionen rund um den Epstein-Skandal geworden, schreibt das Online-Medium Fast Company. Dies, als publik wurde, dass sich der Microsoft-Gründer 2013, fünf Jahre nach Epsteins Verurteilung (wegen einer minderjährigen Prostituierten), mit Epstein getroffen hatte.
Gates' Name tauchte auch in den Flugprotokollen für Epsteins Privatflugzeug auf, das als Lolita Express bezeichnet wurde. Als Reaktion auf diese Geschichten liess ein Sprecher der Bill and Melinda Gates Foundation gegenüber dem Boulevard-Medium «Daily Mail» verlauten, dass Gates keine finanzielle oder philanthropische Verbindung zu Epstein habe.
Es scheine, die neusten Enthüllungen im «New Yorker» würden der früher gemachten Aussage des Sprechers der Gates-Stiftung widersprechen, hält Fast Company fest.
Hat Gates die Vermittlungsdienste von Epstein genutzt oder nicht? Der Microsoft-Gründer, der mit seinen Milliarden viel Gutes erreicht hat, täte gut daran, Transparenz zu schaffen. Epstein lässt ihn auch nach dessen Tod nicht los.
Die Tech-Unternehmerin Mary Lou Jepsen, die mit MIT-Forschungsgeldern gearbeitet hatte, stellt in einem aktuellen Meinungsbeitrag die Herkunft von Geldspenden grundsätzlich infrage, trägt aber nicht zur Klärung bei:
Der Fall habe eine Debatte ausgelöst über die ethischen Fallstricke der Gelder, mit denen sich die amerikanische Wissenschaft finanziere, schreibt der «Tages-Anzeiger». Einige Empfänger hätten sich schon distanziert. Andere, wie die Havard University, wollten sich nicht dazu äussern.
Die Eliteuniversität MIT hatte eigentlich versprochen, keine Spenden mehr von Epstein anzunehmen. Doch Joichi Ito, der Leiter des Media Labs, erhielt dennoch finanzielle Unterstützung und trat nun von seinem Posten zurück.
Der 66-jährige Epstein beging am 11. August in einer Gefängniszelle in Manhattan Suizid, während er auf den Beginn seines Prozesses wartete. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, Dutzende minderjährige Frauen missbraucht zu haben. Der Investor habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hiess es in der Anklageschrift. Ihm drohten bis zu 45 Jahre.
(dsc)
Mir fehlt der rote Faden...
Sind doch alles nur Spekulationen - aber generiert gute Klicks, so ein Titel.