Wie Google am Mittwoch mitteilte, öffnet man auf mehreren Ebenen den Zugriff auf seine neueste KI-Technik für externe Entwickler, damit diese auf Basis der neuen Technologie konkret Programme schreiben können.
Eine Woche zuvor hatte der Konzern überraschend das Modell mit dem Namen Gemini vorgestellt. Es soll nicht nur schneller sein als das Modell GPT-4 des Microsoft-Partners OpenAI, sondern auch deutlich vielseitiger.
Gemini kann nicht nur in einem Chatbot Texte generieren, sondern auch bestimmte Probleme lösen und situationsabhängige Entscheidungen treffen. Dabei kann es auch Informationen aus Fotos und Videos aufnehmen.
Schneller als erwartet gibt Google nun externen Entwicklern die Möglichkeit, selbst eigene Anwendungen zu schreiben, die auf Gemini aufsetzen. Das betrifft zum einen die Entwicklungsumgebung Google AI Studio, mit der kleinere KI-Anwendungen gebaut werden können.
Als Beispiel demonstrierte Google die Programmierung einer App für Immobilienmakler, die auf Basis einer Videoaufnahme einer Führung durch ein Haus eine ausführliche Beschreibung des Wohnobjektes schreiben kann.
Demonstriert wurde ausserdem Gemini-Anwendungen in Vertex AI, einem KI-Service aus der Google Cloud für Unternehmen, sowie in Duet AI, einer KI-Lösung für die Office-Anwendungen von Google.
Der Internet-Konzern verlässt sich im Wettlauf gegen Microsoft und OpenAI aber nicht nur auf die Leistungsfähigkeit der Gemini-Technologie, sondern startete am Mittwoch auch einen Preiswettkampf. Thomas Kurian, der Chef von Google Cloud, kündigte eine umfassende Preissenkung an.
Google galt lange als führend bei Künstlicher Intelligenz. Doch dann geriet der Internet-Pionier ins Hintertreffen. Vor einem Jahr setzte sich das Start-up OpenAI mit der Veröffentlichung seines Chat-Bots ChatGPT überraschend an die Spitze. Die Software sorgte für viel Aufsehen, weil sie Sätze wie ein Mensch bilden kann.
Sie wird mit gewaltigen Datenmengen trainiert und schätzt Wort für Wort ab, wie ein Satz weitergehen könnte. Das bringt allerdings das Risiko mit sich, dass sie völlig falsche Informationen ausgeben kann. Derzeit arbeiten alle grossen KI-Player daran, ihren Systemen mehr Faktengenauigkeit beizubringen.
(dsc/sda/awp/dpa)