OnlyFans zieht sich aus dem Pornogeschäft zurück.
Ab Oktober wird das Unternehmen den Urhebern («Creators» genannt) verbieten, Material mit sexuell eindeutigem Verhalten auf seiner Website zu veröffentlichen.
Prompt tauchten im Internet die ersten Memes auf.
Nacktfotos und -videos dürfen weiterhin eingestellt werden, sofern sie mit den Richtlinien von OnlyFans übereinstimmen, wie die Firma in London am Donnerstag mitteilte.
Nach Angaben des 2016 gegründeten Unternehmens, das laut eigenen Angaben 200 Angestellte hat, sei die Änderung erforderlich, um auf den zunehmenden Druck seitens der Bankpartner und Zahlungsanbieter zu reagieren.
Offenbar hätten die expliziten Inhalte auch dazu geführt, dass das Image der Plattform schlecht sei und OnlyFans so an keine Investoren komme, kommentiert der Social-Media-Fachmann Jens Schröder (#trending Newsletter).
OnlyFans wird von vielen Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern genutzt, um eindeutige Inhalte zu verkaufen.
Das Unternehmen, das dafür gelobt wurde, Sexarbeiterinnen einen sichereren Ort für ihre Geschäfte zu bieten, will sich nun eher als Forum für Kreative positionieren.
OnlyFans wurde zwar nicht speziell für pornografische Inhalte entwickelt, die Nutzung explodierte aber während der Coronakrise im Jahr 2020 und ermöglichte es vielen Künstlern und Influencern, Einnahmen zu erzielen, indem sie «Fans» einen exklusiven Zugang zu ihren Inhalten boten.
Laut Bloomberg hat das Unternehmen im vergangenen Jahr über 2 Milliarden Dollar Umsatz gemacht und ist auf dem besten Weg, in diesem Jahr mehr als das Doppelte zu erwirtschaften. Rund 20 Prozent der Summe wird einbehalten.
Die Plattform, die mehr als 130 Millionen User hat, kündigte an, in den kommenden Tagen weitere Einzelheiten bekannt zu geben. Das von Tim Stokely gegründete und im Besitz des Internet-Unternehmers Leonid Radvinsky befindliche Unternehmen erklärte ausserdem, dass es den mehr als zwei Millionen Creators durch die Änderung helfen werde.
(dsc)
Leidtragende sind die vielen Sexarbeitenden, denen eine legale Einkommensquelle entzogen wird.
Und dass die Strategie aufgeht zweifle ich an. Ohne Porn ist das doch einfach nur ein teures Instagram.