Das meistbenutzte Passwort in der Schweiz ist angeblich ... nicht mehr 123456
Dominaria.
So lautet angeblich das meistgenutzte Passwort der Schweiz.
Zumindest behauptet dies Nordpass.
Ja, richtig geraten: Nordpass ist ein Passwort-Manager.
Dahinter steckt die Unternehmensgruppe Nord Security, zu der unter anderem auch der bekannte VPN-Anbieter NordVPN gehört. Ursprünglich aus dem baltischen EU-Staat Litauen stammend, hat die Gruppe inzwischen Niederlassungen in Europa und Nordamerika.
In einer am Mittwoch verschickten Medienmitteilung geht es um eine neue Studie mit dem Titel: «Die Top 200 der am häufigsten verwendeten Passwörter». Dabei handle es sich bereits um die 7. Ausgabe, wird betont.
Bei der diesjährigen Ausgabe seien nicht nur die beliebtesten Passwörter weltweit und in 44 Ländern (darunter die Schweiz) ermittelt worden, sondern es sei auch darum gegangen, zu verstehen, «wie sich die Passwörter der verschiedenen Generationen unterscheiden».
Dazu gleich mehr, denn es gibt doch einigermassen verrückte Erkenntnisse zu berichten.
Wie wurden die Passwörter ermittelt?
Auf der Website zur Nordpass-Studie heisst es, sie sei gemeinsam mit NordStellar (einem weiteren Produkt von Nord Security) sowie in Zusammenarbeit mit unabhängigen Forschern erarbeitet worden, die auf Cybersicherheitsvorfälle spezialisiert seien.
Klingt gut, zeigt aber auch klar, dass die Aussagekraft der Untersuchung beschränkt ist. Es gibt aber doch einige knackige Erkenntnisse daraus zu ziehen.
Sind sichere Passwörter eine Frage des Alters?
Nope.
Die diesjährige Studie soll laut den Verfassern eine neue Perspektive bieten. Es gehe darum, «die Passwortgewohnheiten verschiedener Generationen» besser zu verstehen.
Und dann geht es ans Eingemachte, respektive ans Befinden der sogenannten Digital Natives.
Hoppla. Digital Natives – also Menschen, die mit der Online-Welt aufgewachsen sind – wüssten trotz umfassender digitaler Erfahrung nicht automatisch besser Bescheid über grundlegende Sicherheitsmassnahmen für Passwörter oder die ernsten Risiken, die in Zusammenhang mit unsicheren Passwörtern existieren.
- Zahlenkombinationen wie 12345 und 123456 gehören demnach in allen Altersgruppen zu den meistgenutzten Passwörtern. Der grösste Unterschied bestehe darin, dass ältere Generationen häufiger Namen in ihren Passwörtern verwenden.
- Laut Mitteilung verwenden Gen Z und Gen Y nur selten Namen in ihren Passwörtern und greifen stattdessen lieber auf Kombinationen wie 1234567890 und «skibidi» zurück.
- Die Verwendung von Namen in Passwörtern nehme ab der Generation X zu und sei bei den Baby-Boomern am häufigsten zu beobachten.
- Für die Gen X sei der beliebteste als Passwort verwendete Name «Veronica». Für Baby-Boomer sei es «Maria» und für vor 1945 geborene «Susana».
Noch eine interessante Feststellung:
Ob das an schwachen sportlichen Leistungen oder der eher düsteren Weltlage liegt, ist nicht bekannt.
Welche Passwörter nutzen Herr und Frau Schweizer am häufigsten?
Ok, das ist jetzt auch kein Ruhmesblatt:
- dominaria
- admin
- purzi123
- Divinorum88
- 123456
- chocolat36
- 1a2s3d4f5g6h
- password
- 123456789
- pascal87
Die Liste mit sämtlichen unsicheren Passwörtern findest du auf der Nordpass-Website (siehe Quellen).
Was lernen wir daraus?
Zunächst: «Dominaria» ist ein erfundenes Wort aus dem Fantasy-Kartenspiel «Magic: The Gathering». Die Vermutung liegt demnach nah, dass sehr viele Gamer gehackt und ihre Login-Daten geleakt wurden – was dann wiederum die Passwort-Forscher auf den Plan rief.
Das Wort Passwort wird laut Studie in fast allen untersuchten Regionen verwendet – vom slowakischen «heslo» und finnischen «salasana» über das französische «motdepasse» bis hin zum spanischen «contraseña».
Das ernüchternde Fazit:
Zwar bewegt sich die Welt langsam in Richtung Passkeys – einer neuen, passwortlosen Authentifizierungsmethode auf Basis biometrischer Daten –, doch bis Passkeys allgegenwärtig sind, bleiben starke Passwörter wichtig.»
