Online-Shops, Social Media, Streamingdienste oder das E-Mail-Postfach – für jeden Dienst, den man im Internet nutzt, braucht es ein Konto und ein schützendes Passwort. Schliesslich sind in den Accounts wichtige Daten wie Adresse, Telefonnummer und vor allem Zahlungsinformationen hinterlegt. Kein Wunder, versuchen Hacker an diese sensiblen Daten zu kommen.
Um einen allfälligen Fremdzugriff zu verweigern, sollte man deshalb ein möglichst gutes Passwort wählen. Gemäss dem Bundesamt für Cybersicherheit BACS sollte ein Passwort mindestens 12 oder mehr Zeichen lang und eine Mischung aus Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen sein. Zudem sollte es keine bekannten Wörter oder Zahlenabfolgen beinhalten und möglichst einmalig und individuell sein.
Doch an diese Tipps halten sich nur die wenigsten, wie eine neue Studie des Passwort-Managers Nordpass zeigt. So ist das beliebteste Passwort der Schweizerinnen und Schweizer beispielsweise «123456». Auch die restlichen Passwörter der Top 20 sind nicht gerade kreativ: Zu finden sind neben weiteren einfachen Zahlenabfolgen auch mehrere Varianten der bekannten «qwerty»-Tastaturkombination sowie «password» und das deutsche Pendant «Passwort».
Fast die Hälfte der häufigsten Passwörter bestehen laut der Studie aus einfachsten Tastaturkombinationen von Ziffern und Buchstaben, obwohl Experten Internetnutzer immer wieder darauf hinweisen, ihre Passwörter stärker zu machen. «Die Liste der beliebtesten Passwörter zeigt einmal mehr, dass die Passwortgewohnheiten der Nutzer immer noch zu wünschen übrig lassen», schreibt Nordpass.
Die Schweiz ist dabei kein Einzelfall. Auch in den restlichen 43 untersuchten Ländern zeigen sich ähnliche Ergebnisse. Und das zum eigenen Nachteil: Laut der Studie sind 78 Prozent der weltweit beliebtesten Passwörter in weniger als einer Sekunde knackbar. Verglichen mit dem Vorjahr (70 Prozent) hat sich die Situation gar noch verschlechtert.
Laut der letzten Umfrage von Nordpass besitzt ein einzelner Internetnutzer im Durchschnitt 168 Logins für private Zwecke und 87 für berufliche Zwecke. Diese Anzahl ist für die meisten Nutzer einfach zu kompliziert zu verwalten, und Experten sagen, dass es nur natürlich ist, dass Nutzer dazu tendieren, schwache Passwörter zu erstellen und sie auch für mehrere Konten gleichzeitig zu verwenden.
Hast du dein Passwort in der Liste gefunden, solltest du es möglichst schnell ändern. Eine Liste der besten Passwörter gibt es allerdings nicht, da sie dann nicht mehr sicher wären. Am besten hältst du dich einfach an die Tipps des BACS und benutzt einen Passwort-Manager. Wie in einem Tresor kannst du dort all deine Kennwörter speichern und behältst so den Überblick.