Die Organisation hinter dem Firefox-Browser hat eine Fediverse-Offensive angekündigt.bild: watson / screenshots: mastodon & firefox
Die Non-Profit-Organisation, die hinter dem unabhängigen Webbrowser steht, will an einer «gesunden Social-Media-Alternative» mitarbeiten.
21.12.2022, 17:5522.12.2022, 18:46
Es hat lange gedauert, doch nun soll es plötzlich schnell gehen: Bereits Anfang 2023 will die Organisation, die den relativ populären Firefox-Browser entwickelt, einen eigenen Mastodon-Server (eine «Instanz») lancieren.
Unter der noch nicht aktiven Internetadresse mozilla.social soll es eine öffentlich zugängliche Instanz im Fediverse geben, wie die Mozilla Foundation in ihrem Blog mitteilt.
Warum ist das wichtig?
Die Ankündigung der Mozilla Foundation zeigt, dass auch grössere Player das Potenzial des freien Internets erkannt haben und auf den Mastodon-Zug aufspringen. Der dezentrale Social-Media-Dienst ist seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk (im November) massiv gewachsen. Mit den Nutzerzahlen steigt aber auch der Bedarf an Server-Leistung. Und da kommen Organisationen wie Mozilla gerade recht.
Die amerikanische Non-Profit-Organisation, die unter anderem von Google finanziert wird, schreibt:
«Unsere Absicht ist es, zum gesunden und nachhaltigen Wachstum eines föderierten sozialen Raums beizutragen, der nicht nur funktioniert, sondern zu seinen eigenen Bedingungen gedeiht, unabhängig von profit- und kontrollmotivierten Technologieunternehmen. Ein offener, dezentraler und globaler sozialer Dienst, der die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist nicht nur möglich, sondern absolut notwendig.»
quelle: blog.mozilla.org
Mozilla verweist auf «ein Vierteljahrhundert Erfahrung» in der Entwicklung von datenschutzfreundlicher Software. Die meisten Leute dürften neben dem Fire-Browser am ehesten noch das E-Mail-Programm Thunderbird kennen.
An die Adresse von Twitter und den anderen dominierenden Techkonzernen (aus dem Silicon Valley) gerichtet heisst es:
«Wir erleben gerade die Folgen von 20 Jahren zentralisierter, von Unternehmen kontrollierter sozialer Medien, in denen ein kleines Oligopol grosser Technologieunternehmen den öffentlichen Raum immer stärker in den Griff bekommt.»
Ein offenes, dezentrales Social-Media-Angebot, bei dem die Bedürfnisse der Menschen an erster Stelle stehen, sei nicht nur möglich, sondern nötig. Und Mastodon sei als «erwachsenes, stabiles Projekt» der ideale Einstiegspunkt.
Die Mozilla-Ankündigung wurde denn auch bei Mastodon erfreut zur Kenntnis genommen. Ein User meinte:
«Mozilla kann so viel tun, um das Fediverse zu fördern. Lasst uns hoffen, dass sie gross denken.»
Mozilla sei nicht das erste Webbrowser-Unternehmen, das seine eigene Mastodon-Instanz betreibe. Vivaldi (aus Norwegen) habe vor ein paar Wochen Vivaldi Social gegründet.
«Jetzt beginnen die Dominosteine zu fallen. Es ist mehr als denkbar, dass jeder Browser seine eigene Instanz hosten wird.»
Chris Trottierquelle: mastodon PS: Der weltweit meistgenutzte Webbrowser ist Google Chrome. Es folgen Safari von Apple (dank Vorinstallation auf iPhone) und Microsoft Edge. Mozilla Firefox liegt auf Platz 4, mit rund 200 Millionen Nutzerinnen und Nutzern.
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quelle: keystone / gregory bull
Quellen
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