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Betrug bei booking.com: Dieses fiese Mail solltest du ignorieren

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Die Booking-App ist fester Bestandteil von Millionen Smartphone-Userinnen und -usern.Bild: Shutterstock

Betrug bei booking.com: Dieses fiese Mail in deinem Postfach solltest du ignorieren

30.10.2023, 13:53
Swen Thissen / watson.de
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Wer seine Ferien plant, landet schnell bei booking.com. Die Reiseplattform bietet für jedes Ziel der Welt eine grosse Auswahl an Unterkünften an, hat zudem ein Bewertungssystem etabliert, dem viele Reisende vertrauen. Hinzu kommt: Wer bei booking.com bucht, hat in der Regel keine Probleme, weil das System verlässlich funktioniert.

Doch das ist nicht immer so, wie E-Mails zeigen, die Kundinnen und Kunden aktuell erreichen.

Die Nachricht ist auf Englisch formuliert, was auf den ersten Blick nicht verwunderlich ist bei einer Hotelbuchung im Ausland: «We regret to inform you that your booking may be canceled as your card has not been automatically verified.» Übersetzt heisst das: «Wir müssen Ihre Buchung womöglich canceln, weil Ihre Kreditkarte nicht verifiziert werden konnte.»

Wer in Kürze in den Urlaub fahren möchte, wird bei solch einer E-Mail nervös. Klar, man ist heutzutage vorsichtig(er), weil man weiss, wie viele Betrügerinnen und Betrüger online unterwegs sind. Doch diese Nachricht ist anders. Sie ist besser.

Booking.com: Nachricht landet im offiziellen Postfach

Denn alle Fakten, die aufgezählt sind, stimmen – und sie erreicht einen (auch) im offiziellen Postfach von booking.com.

Folgende Details sind korrekt genannt:

  1. Der Name des Hotels stimmt.
  2. Der Buchungszeitraum ist korrekt.
  3. Der eigene Name ist richtig.
  4. Die booking.com-Buchungsnummer ist enthalten.
  5. Letztere ist sogar klickbar – und führt einen auf die entsprechende Buchung auf booking.com.

Auch einen Kollegen von watson erreichte eine solche Nachricht. In ihr war ein Link auf eine vermeintliche Seite von booking.com enthalten, auf der man seine Kreditkarte hätte hinterlegen können. Und schon wäre das Geld weg gewesen.

Booking.com erklärt, wie die Betrugsmasche funktioniert

watson hat bei booking.com nachgefragt. Ein Pressesprecher bestätigte das Problem: «Einige unserer Unterkunftspartner wurden leider durch sehr überzeugende und ausgeklügelte Phishing-Taktiken dazu verleitet, auf Links in Phishing-E-Mails zu klicken oder Anhänge ausserhalb unseres Systems herunterzuladen, wodurch Malware auf ihre Computer geladen wurde. Dies führte in einigen Fällen zu einem nicht autorisierten Zugriff auf ihr Booking.com-Konto.»

Weiter erläutert die Firma: «Die Betrüger versuchen dann, sich als Unterkunftspartner auszugeben, um von Kunden eine Zahlung zu verlangen, die nicht in der Buchungsbestätigung vorgesehen ist.»

Konkret bedeutet das: In solchen Fällen wurde das Hotel gehackt, in dem du übernachten möchtest. Was dazu führt, dass Betrügerinnen und Betrüger dir offiziell via booking.com Nachrichten schicken können.

Booking.com erklärt, dass «weder die Backend-Systeme noch die Infrastruktur von Booking.com» betroffen seien, und erklärt gegenüber watson: «In Anbetracht der Millionen von Buchungen (…) sind solche Vorfälle äusserst selten. Gleichzeitig sind wir uns der Ernsthaftigkeit des Themas (…) bewusst. Deshalb arbeiten unsere Teams unermüdlich daran, unsere Unterkunftspartner dabei zu unterstützen, ihre Systeme so schnell wie möglich zu sichern.»

Wichtig ist: Auch wenn in einer E-Mail suggeriert wird, dass man dringend tätig werden muss, sollte man im Zweifel genau das nicht tun. Hilfreich ist es, das Hotel via E-Mail (und nicht via booking.com) zu kontaktieren und nachzufragen, ob die Nachricht wirklich von der Unterkunft stammt. Und die Verantwortlichen von booking.com betonen: «Unser Kundendienst-Team steht rund um die Uhr zur Verfügung.»

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Teresitas
30.10.2023 17:05registriert Oktober 2020
Ich hatte auch so eine Nachricht erhalten. Wie im Artikel beschrieben sah es aus, als ob das gebuchte Hotel geschrieben hätte - sämtliche Buchungsdaten waren enthalten. In meinem Fall hatte ich Glück, denn das Hotel schob sofort eine echte Nachricht nach, dass sie gehackt worden seien und ich nichts unternehmen brauche. Die werden immer gerissener, sodass man irgendwann niemandem und nichts mehr vertraut.
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joshuabeny1999
30.10.2023 14:52registriert Februar 2020
Booking.com könnte sehr wohl was tun als die Schuld auf gehackte Hotels zu bringen. Sie könnten gehackte Accounts sperren oder zumindest einen Filter bei den Nachrichten laufen lassen und spezifische Nachrichten mit Link zu anderer Seite blockieren. Oder noch besser. Das Hotel darf in den nachrichten nur Links brauchen, die auf die eigene Hotelwebseite leiten.

Was auch möglich wäre. In jeder nachricht vom Hotel und E-Mail darauf hinweisen, dass keine Zahlungsdaten ausserhalb von Booking.com angegeben werden sollten wenn darüber gebucht. Ausnahme: Vor Ort im Hotel für Kauton oder so.
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