Die Coronakrise hält auch die Techbranche in Atem. Dennoch hat Samsung am Mittwoch wie erwartet diverse neue Geräte vorgestellt. Im Fokus standen ganz klar die neuen Flaggschiffe Note 20 und Note 20 Ultra. Ein optisch interessantes Gadget des neuen Line-ups waren aber die kabellosen Kopfhörer. Ebenfalls vorgestellt hat Samsung den Nachfolger des Galaxy Fold, das man gründlich überarbeitet hat.
Insgesamt haben die Südkoreaner fünf neue Produkte in verschiedenen Varianten vorgestellt. Da im Vorfeld praktisch alle Details durchgesickert waren, konnte Samsung nicht mehr wirklich überraschen. Nachfolgend die wichtigsten Infos zu den präsentierten Geräten.
Samsung bringt das Galaxy Note 20 in zwei Grössen auf den Markt. Während das Ultra-Modell mit Top-Hardware klar das Flaggschiff markiert, muss man beim «normalen» Note 20 doch Abstriche hinnehmen – und das, obwohl das Gerät nur 0,2 Zoll kleiner ist. Hier hat Samsung vor allem beim Display und dem Speicher merkbar gespart. Letzterer ist beim Note 20 nicht erweiterbar.
Etwas enttäuschen dürfte die Fans auch, dass die Note-Serie in Europa nicht mit dem Snapdragon-865-Prozessor, sondern mit der Eigenentwicklung Exynos 990 ausgeliefert wird. Dies war bereits bei der S20-Serie der Fall, wofür Samsung Kritik einstecken musste. In Performance-Tests war der Exynos 990 dem Snapdragon 865 stets etwas unterlegen. Im normalen Alltag dürfte dieser Unterschied aber kaum auffallen.
Da es heutzutage immer schwerer wird, sich mit Hardware von der Konkurrenz abzuheben, hat Samsung vor allem an der Produktivität geschraubt. Unter anderem hat man eine Ordnerstruktur entwickelt, die der von Desktop-Computern nachempfunden ist. Vieles lässt sich jetzt mit Drag-and-Drop erledigen.
Auch die Handschrifterkennung soll nun noch besser sein, verspricht Samsung. Selbst richtig schlimmes Gekrakel werde so zuverlässig in lesbaren Fliesstext umgewandelt.
Damit sich das Schreiben auf dem Bildschirm noch natürlicher anfühlt, hat Samsung die Verzögerung des S-Pen weiter reduziert. Linien werden jetzt mit einer Latenz von neun Millisekunden auf das virtuelle Papier gezeichnet. Unter anderem soll dabei auch künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen. Diese versucht, anhand des Bewegungsprofils des S-Pens vorherzusagen, wo die Linie weitergezogen wird.
Einen merklichen Fortschritt haben die Südkoreaner bei Samsung Dex gemacht. Die Idee hinter Dex ist es, dass man das Handy an einen Bildschirm anschliesst und es so als Desktopersatz dienen kann. Neu muss man das Handy nicht mehr via USB-C-Buchse anschliessen, da die Kommunikation nun drahtlos stattfindet. Dafür nötig ist allerdings ein kompatibler Bildschirm respektive Smart-TV.
Ebenfalls haben die Südkoreaner ihre Zusammenarbeit mit Microsoft verstärkt. So werden beispielsweise Notizen, die man in Samsung Notes macht, automatisch in OneNotes auf den Desktop übertragen. Im Gaming-Bereich sollen User dank des Xbox Game Pass Ultimate über 100 Xbox-Spiele auf den Note-Geräten spielen können. Dazu sind beide Smartphones mit einem Xbox-Game-Controller kompatibel.
Die Ultra-Variante hat einen OLED-Bildschirm von 6,9 Zoll verbaut und ist mit Technik nur so voll gestopft. Viele Features wie das 120 Hertz-Display oder die 108-MP-Kamera kennt man dabei schon vom Galaxy S20 Ultra.
Etwas zurückgehalten mit der Hardware-Protzerei hat sich Samsung beim Arbeitsspeicher. Im Gegensatz zum S20 Ultra ist beim Note 20 Ultra bei 12 GB RAM Schluss. Das ist für ein Smartphone aber mehr als ausreichend. Verzichtet hat man beim Note 20 auf den «Space Zoom», der wohl ein exklusives Feature für die S-Serie bleiben soll. Wer trotzdem zoomen möchte, kann das mit einem 50-fachen (Note 20 Ultra) respektive 30-fachen Zoom (Note 20) tun.
Da das Gehäuse des Note 20 Ultra gegenüber dem Note 10 Plus leicht gewachsen ist, hat Samsung auch einen etwas grösseren Akku verbauen können. 200 mAh mehr gibt es, womit man schlussendlich auf 4500 mAh kommt. Geladen wird mit einem Schnellladegerät, das 25 Watt leistet. Ebenfalls unterstützen beide Geräte Wireless Charging.
Farben: Mystic Bronze und Mystic Black
Preis: CHF 1279 Franken (UVP)
Erhältlich ab: 21. August (nur in 5G)
Farben: Mystic Bronze, Mystic Gray und Mystic Green
Preis: CHF 1029 Franken (UVP)
Erhältlich ab: 21. August (nur in 5G)
Hinweis: Nur 5G bedeutet nicht, dass das Handy mit 4G und 3G nicht funktioniert. Es heisst nur, dass keine Variante ohne 5G angeboten wird, wie das 2019 beim Note 10 der Fall war.
Nach dem eher holprigen Start von Samsungs erstem Falt-Smartphone, dem Galaxy Fold, kommt nun der Nachfolger. Die Neuerungen fangen dabei bereits beim Namen an: Samsung scheint seine Falt-Handys unter der Z-Initiale vereinen zu wollen. So heisst das Fold 2 nun mit ausführlichem Namen Samsung Galaxy Z Fold 2 5G.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Galaxy Z Fold 2 weniger ein vollwertiger Nachfolger, denn eher eine überarbeitete Version des Fold ist. Hier sticht vor allem das Aussendisplay ins Auge, das nun beinahe randlos ist.
Auf der Innenseite hat Samsung unter anderem den hässlichen «Kamerabalken» beseitigt. Ebenfalls soll das Gerät im zusammengeklappten Zustand nicht mehr eine so grosse Lücke aufweisen.
Bei der grössten Schwachstelle des Galaxy Fold, dem Display, will Samsung diverse Verbesserungen gemacht haben. Unter anderem ist es jetzt nicht nur stabiler, sondern soll auch besser vor Staub geschützt sein. So hat Samsung im Scharnier eine Art Bürste integriert, die dieses bei jedem Schliessvorgang reinigen soll. Wie genau das vonstattengeht, wurde aus der Präsentation von Samsung aber nicht klar.
Insgesamt hat Samsung den Faltmechanismus angeblich stark überarbeitet, sodass er nun noch zuverlässiger sei. Ebenfalls kann das Fold 2 nun wie ein Laptop in jedem beliebigen Winkel offen bleiben.
Leider hat Samsung es unterlassen, etwas über das Innenleben des Geräts zu verraten. Gemunkelt wird, dass es ähnliche Spezifikationen wie das Galaxy S20 Ultra haben könnte. Ob das zutrifft, sehen wir am 1. September, wenn weitere Details zum Galaxy Z Fold 2 veröffentlicht werden sollen.
Eine optische Neuheit waren die neuen kabellosen Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC). Samsung nennt diese Galaxy Live und hat mit ihnen einen Formfaktor eingeführt, der an eine Bohne erinnert. Mit dem neuen Design folge man dem Trend, dass Leute ihre Kopfhörer meist den ganzen Tag im Ohr liessen: Die Galaxy Live können relativ unauffällig in der Ohrmuschel «untergebracht» werden.
Das Ganze nützt natürlich nichts, wenn die Akkulaufzeit nach wenigen Stunden schlapp macht. Samsung verspricht hier eine Wiedergabezeit von 7,5 Stunden – allerdings ohne aktive Geräuschunterdrückung. Mit dem mitgelieferten Case sollen weitere 21 Stunden Akkulaufzeit möglich sein. Wie lange die Kopfhörer mit aktiviertem ANC halten, verschweigt Samsung.
Farben: Mystic Bronze, Mystic Black, Mystic White
Preis: 199 Franken (UVP)
Erhältlich ab: 21. August
Ebenfalls vorgestellt hat Samsung am Mittwoch das Galaxy Tab S7 in zwei Grössen. Highlights sind unter anderem die Integration von diversen Microsoft-Diensten, die verzögerungsfrei synchronisiert werden. Auch hat Samsung beiden Geräten ein 120-Hertz-Display spendiert. So soll das S7 zu einem noch besseren Grafiktablet werden.
Als letzte Neuerung hat Samsung die Galaxy Watch 3 vorgestellt. Sie ist in zwei Grössen erhältlich und wendet sich vor allem an Fitness-Fans. Neu ist unter anderem, dass die Smartwatch einen Sturz durch externe Einwirkungen feststellen und eine automatische SOS-Nachricht absetzten kann.
Galaxy Tab S7 (11 Zoll)
Farben: Mystic Bronze, Mystic Black, Mystic Silver
Preis: 679 Franken ohne 4G, 779 Franken mit LTE
Galaxy Tab S7 Plus (12,4 Zoll)
Farben: Mystic Bronze, Mystic Black, Mystic Silver
Preis: 879 Franken ohne 4G, 1079 Franken mit LTE
Galaxy Watch 3, 41 mm
Farben: Mystic Bronze, Mystic Silver
Preis: 429 Franken ohne 4G, 479 Franken mit 4G
Galaxy Watch 3, 45 mm
Farben: Mystic Bronze, Mystic Silver
Preis: 459 Franken ohne 4G, 509 Franken mit 4G