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Apple schafft die SIM-Karte ab: Das solltest du wissen

Kleines Fach und winzige Karte: Das Einlegen der SIM-Karte wird künftig wegfallen.
Kleines Fach und winzige Karte: Das Einlegen der SIM-Karte wird künftig wegfallen.Bild: imago-images.de

Apple schafft die SIM-Karte ab: Das solltest du wissen

Das iPhone Air wird keinen SIM-Karten-Schacht für eine physische Karte haben. Der Mobilfunkzugang erfolgt per eSIM. Was ist der Vorteil?
11.09.2025, 18:2911.09.2025, 21:02
Steve Haak / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Smartphone auf, SIM-Karte rein: Handynutzer sind mit dem kleinen Plastikplättchen mit dem Mikrochip bestens vertraut. Immer mehr Smartphone-Hersteller setzen allerdings auf eine sogenannte embedded SIM, abgekürzt eSIM.

Apple wird bei seinem iPhone Air, das der Konzern am Dienstagabend vorgestellt hat, sogar auf einen SIM-Karten-Schacht für eine physische Karte verzichten.

epa12365915 People interact with the new Apple iPhone Air at an Apple product launch event on the campus of Apple Park in Cupertino, California, USA, 09 September 2025. EPA/JOHN G. MABANGLO
Das iPhone Air hat keinen physischen SIM-Karten-Slot mehr.Bild: keystone

Ist das ein Vorteil? Die wichtigsten Fragen und Antworten, die auch alle Android-User betreffen.

Was ist die eSIM?

Mit den schon seit Jahrzehnten eingesetzten physischen SIM-Karten kommen die Konsumentinnen und Konsumenten vor allem dann in Kontakt, wenn sie ein neues Gerät einrichten, den Anbieter wechseln oder auf Reisen sind. Denn die Chipkarten enthalten alle wichtigen Informationen, die das Gerät dafür benötigt, sich mit einem Mobilfunknetz zu verbinden.

Bei der eSIM ist das im Prinzip nicht anders, allerdings ist der Chip fest im Gerät verbaut. Dies ermöglicht die Bereitstellung der SIM-Karteninformationen aus der Ferne.

So lässt sich der im Gerät verbaute Chip beispielsweise mit den Daten eines neuen Vertrages überschreiben. Die internationale Mobilfunkanbietervereinigung GSMA hebt hervor, dass die eSIM «eine sichere Möglichkeit» zur Authentifizierung der Geräte sei.

Was sind die Vor- und die Nachteile?

Das Herunterladen der SIM-Daten aus der Ferne kann die Anmeldung bei einem neuen Netzbetreiber oder den Wechsel des Anbieters vereinfachen – beispielsweise um auf Reisen ein günstigeres lokales Netz zu nutzen. Ausserdem werden Plastikmüll und Vertriebskosten gespart.

Allerdings setzt die eSIM-Einrichtung einen Zugang zum Internet voraus. Deshalb müssen Nutzer, die ein neues Telefon in Betrieb nehmen, sicherstellen, dass sie etwa ein WLAN nutzen können; für Reisende könnte es womöglich hilfreich sein, ihre lokale eSIM im Voraus zu aktivieren, wenn sie den Dienst gleich nach der Ankunft am Zielort nutzen wollen.

Was machen die Hersteller?

Schon seit einigen Jahren sind viele neue Smartphones, aber auch etwa Tablets und Fitnessuhren, mit eSIM kompatibel. Dennoch haben viele Geräte weiterhin auch einen physischen SIM-Kartensteckplatz.

Der US-Technologiekonzern Apple, der in den USA schon 2022 erstmals reine eSIM-Geräte ins Programm genommen hatte, verzichtet auch bei seinem neu vorgestellten iPhone Air nun auf einen Steckplatz für eine SIM-Karte.

Google verzichtet bei seinem Pixel 10 in einigen Varianten schon auf den SIM-Karten-Slot.
Google verzichtet bei seinem Pixel 10 in einigen Varianten schon auf den SIM-Karten-Slot.Bild: imago-images.de

Auch das Pixel 10 von Google ist in den USA in einer reinen eSIM-Version erhältlich. Andere Hersteller wie etwa Samsung haben hingegen bislang noch keine reinen eSIM-Handys auf den Markt gebracht.

Die Unternehmensberatung Roland Berger prognostiziert gleichwohl, dass die Einführung der eSIM «kurz- bis mittelfristig» an Fahrt gewinnt. Für 2030 sei zu erwarten, dass 75 Prozent aller Smartphone-Verbindungen über eSIM laufen. 2023 waren es noch zehn Prozent.

Welche Auswirkungen hat die eSIM?

In einer Umfrage unter Mobilfunknetzbetreibern fand Roland Berger bislang kaum Anzeichen dafür, dass die Vereinfachung des Anbieterwechsels durch eSIM zu einer stärkeren Abwanderung der Kunden führt. Zugleich besteht laut der Unternehmensberatung die Möglichkeit, dass Mobilfunkbetreiber ihren Kunden über eSIM individuellere Dienste anbieten.

Mit Blick auf den Tourismus prognostiziert die Marktforschungsfirma CCS Insight einen Anstieg der lokalen eSIM-Verkäufe von 70 Millionen im Jahr 2024 auf 280 Millionen bis 2030. Ermöglichen soll die eSIM auch eine bessere Fernkonfiguration von smarten Geräten – von Uhren über Autos bis hin zu intelligenten Stromzählern.

Quellen

  • Mit Material der Nachrichtenagentur afp

(t-online/dsc)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Petra Sturzenegger
11.09.2025 19:36registriert Februar 2020
Gut so, dann können Swisscom & Co. nicht mehr CHF 40 für etwas verlangen, was wenige Rappen Wert hat.
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Jein
11.09.2025 20:21registriert August 2017
Das jetzt als Innovation zu verkaufen ist absurd, auch wenn längerfristig eSIM der Standard wird. Vorteile für den Nutzer gibt es nicht gegenüber einem Telefon bei welchem man sowohl physische wie auch eSIM brauchen kann. Das Argument mit Plastik zieht nicht wirklich, schon nur die Verpackung vom Telefon ist viel grösser. Allerdings reduzieren sich die Herstellungskosten für Apple um 0.5% oder so, trotz höherem Preis.
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