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Cyberangriff Deutschland: Regierung bestellt russischen Botschafter ein

epa12571729 General view of the 48th session of the German parliament, the Bundestag, in Berlin, Germany, 05 December 2025. The Bundestag is scheduled to vote on the government's draft law to mod ...
Der deutsche Bundestag ist immer wieder Zielscheibe russischer Cyberangriffe.Bild: keystone

Cyberangriff in Deutschland: Regierung bestellt russischen Botschafter ein

12.12.2025, 12:5912.12.2025, 12:59

Die deutsche Regierung hat einen grossen Cyberangriff und eine Desinformationskampagne im Bundestagswahlkampf Russland zugeordnet. Der russische Botschafter sei deshalb ins Auswärtige Amt einbestellt worden, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin.

Wie Focus Online berichtet, sei es zu einem Angriff auf die deutsche Flugsicherung gekommen. Diese fand bereits im August 2024 statt.

Dahinter stecke klar identifizierbar das russische Hackerkollektiv APT28, teilte die Bundesregierung mit. Hinter eine anderen Kampagne sieht Regierung Belege für Einlussnahme auf die Wahlen.

Die Desinformationskampagne mit dem Namen «Storm-1516» verbreitete im Bundestagswahlkampf Anfang diesen Jahres gezielt Fake News.

Im Fokus standen unter anderem der Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck und der damalige Kanzlerkandidat der christdemokratischen Union (CDU und CSU): der seit Mai regierende Kanzler Friedrich Merz.

Zwei Tage vor der vorgezogenen Wahl am 23. Februar 2025 hatte die Regierung des damaligen sozialdemokratischen Kanzlers Olaf Scholz mitgeteilt, die deutschen Sicherheitsbehörden hätten Hinweise, dass Fake-Videos über angebliche Manipulationen bei Stimmzetteln Teil einer russischen Desinformationskampagne seien.

Ein Sprecher des deutschen Aussenministeriums sagte, es lasse sich «verbindlich sagen, dass Russland sowohl die letzte Bundestagswahl als auch fortlaufend die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland zu beeinflussen und zu destabilisieren» versuche.

Der Sprecher fügte hinzu, die deutsche Regierung werde in Abstimmung mit europäischen Partnern «eine Reihe von Gegenmassnahmen ergreifen, um Russland einen Preis für sein hybrides Agieren aufzuzeigen.»

(sda/dpa/her)

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Macca_the_Alpacca
12.12.2025 12:35registriert Oktober 2021
Ich würde schon lange nicht mehr nur den Botschafter einbestellen. Ich würde Cybermässig mal zurückschiessen. Gleiches gilt für Drohnen. Da würde ich jeden nicht identifizierbare Gerät vom Himmel holen.

Und wenn man nicht weiss wie man das macht, dann machen wir einen Wettbewerb für technische Hochschulen mit dem Thema: wie holt man eine Drohne für unter 1000 Euro pro Schuss vom Himmel. Das wäre schnell erledigt. Aber Europa pennt und wartet und schaut zu.
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Schlaf
12.12.2025 12:54registriert Oktober 2019
Man darf die Terroristen nicht weiter schalten und walten lassen!
Den Botschafter bestellen, da lacht sich Vladi doch höchstens ins Fäustchen.

Wäre doch interessant für den Westen, wie gut, oder schlecht, Russland seine Infrastruktur vor Angriffen schützt.
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Frank der Stein
12.12.2025 13:02registriert Juni 2022
Nichts mehr aus Russland importieren, nichts mehr (auch keine Medikamente) nach Russland exportieren. Internetverbindungen kappen. Grenzen komplett schliessen. Fertig.
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