Boris Johnson twittert Foto mit Zoom-ID seines Regierungs-Meetings – und alle so 🤦
Der britische Premierminister Boris Johnson hat mit der Veröffentlichung von Details einer Kabinettssitzung Sicherheitsbedenken ausgelöst. Johnson postete am Dienstag auf Twitter den Screenshot einer Videokonferenz seiner Minister und Berater.
Ach, Boris!
This morning I chaired the first ever digital Cabinet.
— Boris Johnson #StayHomeSaveLives (@BorisJohnson) March 31, 2020
Our message to the public is: stay at home, protect the NHS, save lives. #StayHomeSaveLives pic.twitter.com/pgeRc3FHIp
«Heute Morgen habe ich die erste digitale Kabinettssitzung geleitet», schrieb Johnson stolz. Dabei waren etliche Details wie die Identifikationsnummer (Zoom-ID) der Video-Konferenz und die Anmeldenamen mehrerer Teilnehmer zu sehen.
Die Meeting-ID der Videokonferenz per Zoom ist auf dem Foto gut zu erkennen.
Einmal mit Vollprofis. #Großbritannien-PM #BorisTheButcher #Johnson twittert stolz ein Foto des "first ever digital cabinet" - und liefert im Foto die #Zoom-ID des Meetings mit. Wenigstens war das Meeting passwortgeschützt... /MS https://t.co/97lpyXh9LN
— UnionWatch (@watch_union) April 1, 2020
Die britische Regierung tagte mit der Videokonferenzsoftware Zoom, auf die auch viele Unternehmen und Privatpersonen zurückgreifen. Konferenzen können per Passwort vor ungewolltem Zugriff geschützt werden. Trotzdem warnen Experten davor, Daten wie die Erkennungsnummer und Anmeldenamen preiszugeben. «Im schlimmsten Fall wird die Identifikationsnummer (ID) der Konferenz wiederverwendet, ist nicht durch ein Passwort geschützt und ein Mithörer kann sich einklinken» sagte Jonathan Knudsen von der US-Softwarefirma Synopsis.
Auf Twitter wird Johnson mit Spott und Häme übergossen
If anyone wants to join the next UK Cabinet meeting, Boris Johnson has helpfully included the ZOOM ID ⤵️ https://t.co/WF2rTK76oi
— Richard Chambers (@newschambers) March 31, 2020
Finde den Unterschied!
Spot the difference pic.twitter.com/LCAHJRgtBu
— Johannes Laubmeier (@jfxlaubmeier) March 31, 2020
S.P.E.C.T.R.E. has joined the meeting 😲
Boris' Medienteam hat die Konferenz verlassen...
The press team being absent on Boris Johnson's zoom meeting is almost TOO perfect a metaphor, it's just... *chef's kiss* pic.twitter.com/0tq4D6eVm6
— Adam Wells 🎷🦆 (@AWellWellWells) March 31, 2020
Das Ganze erinnert irgendwie an die Muppet Show...
After spotting that Boris Johnson has tweeted the Cabinet's Zoom meeting ID [*try not to facepalm*] my next thought was how strangely familiar it looked pic.twitter.com/CFlcCK5aQb
— Pete Birkinshaw (@binaryape) March 31, 2020
Oder:
The dating site from hell. pic.twitter.com/bS6JXC1T9n
— Tim Walker (@ThatTimWalker) March 31, 2020
Derweil sind noch viele Fragen offen:
I'm fascinated by this picture:
— Megan Davies (@megdvs) March 31, 2020
- has Boris muted everyone else?
- have they all read that having a bookshelf behind you makes you look smarter?
- whose username is just "iPhone"?
- what do the numbers 739 mean to Michael Gove? https://t.co/024JoAHL7v
Boris' Parodie-Account meldet sich auch zu Wort:
I deliberately left the Zoom ID visible so that everyone can join the next meeting and tell us what a good job they think we're doing.
— Parody Boris Johnson (@BorisJohnson_MP) March 31, 2020
Simply enter the password 'JenniferA' https://t.co/hXP9sMoTxX
Ein Regierungssprecher versicherte, die Konferenz sei passwortgeschützt gewesen und die ID werde nicht erneut benutzt. Das britische Verteidigungsministerium hatte die Nutzung der Zoom-Software allerdings wegen Sicherheitsbedenken kürzlich bis auf Weiteres für seine Mitarbeiter verboten.
Zoom macht immer wieder wegen Datenschutz- und Sicherheitsproblemen von sich reden. Letzte Woche wurde etwa bekannt, dass Zoom heimlich Nutzerdaten an Facebook weitergegeben hat. Dessen ungeachtet steigt die Popularität der Videokonferenz-Software ungebrochen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie wird sie auch von Privaten immer öfters genutzt und hat Rivalen wie Skype oder Microsoft Teams längst überholt.
(oli/sda/dpa)
- Wegen Corona nutzen alle Zoom – ist die Videokonferenz-App eine «Datenschutz-Katastrophe»?
- Hacker, Pornos, Hassrede – nun nimmt eine New Yorker Staatsanwältin Zoom ins Visier
- Videochat-Partys sind ein Corona-Trend: Ist die neue Hype-App Houseparty gefährlich?
- Diese Apps werden wegen des Coronavirus plötzlich von der halben Schweiz genutzt
Sars-Cov-2, Covid-19, Coronavirus – die wichtigsten Begriffe
Coronaviren sind eine Virusfamilie, die bei verschiedenen Wirbeltieren wie Säugetieren, Vögeln und Fischen sehr unterschiedliche Erkrankungen verursachen.
Sars-Cov-2 ist ein neues Coronavirus, das im Januar 2020 in der chinesischen Stadt Wuhan identifiziert wurde. Zu Beginn trug es auch die Namen 2019-nCoV, neuartiges Coronavirus 2019 sowie Wuhan-Coronavirus.
Covid-19 ist die Atemwegserkrankung, die durch eine Infektion mit Sars-Cov-2 verursacht werden kann. Die Zahl 19 bezieht sich auf den Dezember 2019, in dem die Krankheit erstmals diagnostiziert wurde.
Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus: Symptome, Übertragung, Schutz.