Viele Nutzer des Messengerdienstes WhatsApp dürften sich in den vergangenen Tagen über eine Neuerung im Status-Bereich gewundert haben. Denn neben den Beiträgen der eigenen Kontakte tauchen dort jetzt auch Meldungen von WhatsApp selbst auf. In den ersten Beiträgen informierte der Messenger die Nutzer darüber, dass WhatsApp ab sofort selbst Beiträge teilen werde, um über Neuerungen und andere Themen zu informieren.
Gleich in den ersten Beiträgen betonte WhatsApp, dass das Unternehmen Privatsphäre sehr ernst nehme. «Was jedoch nicht neu ist, das ist unser Einsatz für deine Privatsphäre», war in einem der Beiträge zu lesen. WhatsApp erklärt den Nutzern weiter, welche Daten gesammelt werden und welche nicht. So könne WhatsApp keine Beiträge lesen, da diese verschlüsselt seien. Einige Nutzer berichteten zudem davon, dass sich die Status-Beiträge nicht stummschalten liessen, so wie das bei allen anderen Kontakten der Fall ist.
Angesichts der massiven Kritik an den geplanten Änderungen der Nutzungsbedingungen versucht WhatsApp offenbar, die Nutzer mit Eigenwerbung vom Bleiben zu überzeugen. Nachdem das Unternehmen die AGB-Änderungen angekündigt hatte, wanderten viele Nutzer zu Konkurrenz-Messengern wie Signal oder Telegram ab.
Zwischenzeitlich waren so viele Millionen WhatsApp-User zu Signal gewechselt, dass der Dienst massive Serverprobleme hatte. Alleine im Play Store sind die Downloadzahlen innert kurzer Zeit von 10 auf 50 Millionen gestiegen. Inzwischen läuft die Messenger-App aber wieder stabil.
Telegram konnte seine Nutzerbasis auf über 500 Millionen steigern. Der gute Ruf der App bezüglich Sicherheit und Privatsphäre ist allerdings nicht gerechtfertigt. Tatsächlich sei Telegram laut vielen Experten sogar noch ein grösserer Datenschutzalbtraum als WhatsApp. So sind Chats in Telegram - im Gegensatz zu WhatsApp und Signal - standardmässig nicht End-zu-End-Verschlüsselt, was vielen Nutzern nicht klar ist. Ausserdem werden alle Tastatureingaben aufgezeichnet, selbst von Texten, die man wieder löscht und nicht abschickt, schreibt heise.de. Das Fazit, das der Technikblog zu Telegram zieht, ist dabei fatal:
Laut heise werden Telegram-Chats zentral in der Cloud gespeichert, um sie jederzeit ausliefern zu können. Benutzen die User dabei keine geheimen Chats, sind die Daten für Telegram frei einsehbar. Das Problem: Die Funktion für geheime Chats sei so gut versteckt, dass sie nur wenige User nutzen würden. Theoretisch kann Telegram also Chats mitlesen und Erkenntnisse daraus nutzen. Angesichts der von oft kritisierten undurchsichtigen Firmenstruktur von Telegram ein gewichtiger Punkt. Damit ist WhatsApp im Vergleich zu Telegram zumindest in Sachen End-zu-End-Verschlüsselung tatsächlich die bessere Wahl. Wer bezüglich Privatsphäre ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte auf Signal oder noch besser Threema wechseln.
Verwendete Quellen:
(t-online/blu/pls)
* Name der Redaktion bekannt.