Hacker haben den deutschen Velo- und E-Bike-Hersteller Prophete in die Pleite getrieben. Ein mehrwöchiger Betriebsstopp nach einer Cyber-Attacke habe die Insolvenz-Anmeldung ausgelöst, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) am Mittwoch und berief sich dabei auf die Angaben des zuständigen Insolvenzverwalters.
Es deutet sehr vieles auf eine Ransomware-Attacke hin, auch wenn dieser Begriff nicht verwendet wird. Ende November 2022 sei das Unternehmen von Hackern angegriffen und für mehrere Wochen lahmgelegt worden. Die daraus resultierenden Verluste seien wirtschaftlich nicht mehr zu bewältigen gewesen. Die Attacke folgte auf eine unerwartet schwache Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021/22.
Und der Vorfall wirft weitere Fragen auf:
Das Insolvenzverfahren sei zusätzlich zur Kernmarke für das Tochterunternehmen Cycle-Union eröffnet worden. Prophete und Cycle Union hatten 2018 rund 450 Angestellte und erwirtschafteten einen Umsatz von 150 Millionen Euro.
Das laufende Insolvenzverfahren bedeute aber nicht zwingend das Ende des Unternehmens. Velos und vor allem E-Bikes seien ein Wachstumsmarkt und der Hersteller habe langjährige enge Beziehungen zur Kundschaft.
Zu den auch in der Schweiz verkauften Bike-Marken gehören neben Prophete unter anderem Kreidler, VSF Fahrradmanufaktur und E-Bike-Manufaktur.
Für die operativen Gesellschaften Prophete in Rheda-Wiedenbrück sowie Cycle Union in Oldenburg und die Marken Prophete, E-Bike-Manufaktur, VSF Fahrradmanufaktur und Kreidler sei der Verkaufsprozess eingeleitet worden. Die Marken Rabeneick sowie Swype würden nicht mehr produziert.
(dsc)