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Rechenzentren rüsten für KI auf – Nvidia profitiert massiv

Rechenzentren rüsten für KI auf – Nvidia profitiert massiv

25.05.2023, 07:3125.05.2023, 07:35
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Der Chatbot ChatGPT hat einen neuen Wettlauf bei Künstlicher Intelligenz (KI) angestossen – und ein Gewinner des Konkurrenzkampfs steht schon fest: Es ist der Chipkonzern Nvidia, auf dessen Technik viele KI-Anwendungen laufen.

Der US-Chipkonzern profitiert massiv vom Boom bei Künstlicher Intelligenz. Der Grafikkarten-Spezialist übertraf mit seiner Umsatzprognose die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten um rund 50 Prozent.

«Unglaubliche Aufträge»

Die Aktie sprang im nachbörslichen Handel um fast ein Viertel hoch. Chips und Software von Nvidia eignen sich gut für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz.

Nvidia stellte für das noch bis Ende Juli laufende Vierteljahr einen Umsatz von etwa elf Milliarden Dollar in Aussicht, mit einer Spanne von zwei Prozent mehr oder weniger. Analysten hatten im Schnitt mit rund 7,2 Milliarden Dollar gerechnet.

Firmenchef Jensen Huang sprach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten von «unglaublichen Aufträgen» für die Aufrüstung von Rechenzentren. Sie würden stärker auf KI-Anwendungen ausgerichtet.

Im vergangenen Quartal erreichte Nvidias Umsatz mit Technik für Rechenzentren einen Rekordwert mit einem Plus von 14 Prozent auf 4,28 Milliarden Dollar. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit langem für die Rechenarbeit hinter Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.

Nur ein Ausreisser?

In den vergangenen Monaten lösten der Chatbot ChatGPT sowie Software, die Bilder auf Basis von Text-Beschreibungen erzeugen kann, einen neuen KI-Hype aus. Viele Unternehmen wollen bei solchen Anwendungen mithalten, das steigert den Bedarf an spezialisierter Technik in Rechenzentren.

Analysten fragen sich nun, ob die überraschend hohe Umsatzprognose für das laufende Quartal ein Ausreisser oder ein Hinweis auf dauerhaft grosse Nvidia-Geschäfts ist. Huang betonte, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz stehe erst am Anfang.

Insgesamt sank der Nvidia-Umsatz im Ende April abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 13 Prozent auf 7,19 Milliarden Dollar (6,7 Mrd. Euro). Der zentrale Grund dafür war ein Einbruch im Geschäft mit Grafikkarten für Personal Computer. Dieses schrumpfte um 38 Prozent auf 2,24 Milliarden Dollar. Der PC-Markt läuft aktuell nach dem reissenden Absatz zu Beginn der Corona-Pandemie schwach.

Unter dem Strich beendete Nvidia das Quartal mit einem Gewinn von 2,04 Milliarden Dollar nach 1,62 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.

Apple schliesst Milliarden-Deal zur Chip-Produktion in den USA ab
Apple wird im Rahmen eines milliardenschweren Deals Teile für Kommunikations-Chips in den USA entwickeln und herstellen lassen. Die mehrjährige Vereinbarung mit dem Chipkonzern Broadcom umfasse unter anderem Bauteile für 5G-Mobilfunktechnik. Dies teilte der iPhone-Konzern am Dienstag mit. Konkrete Angaben zum Volumen des Deals oder der Laufzeit gab es nicht.

Die iPhone-Modems zur Anbindung an die superschnelle Mobilfunkgeneration 5G kommen im Moment vom US-Chipkonzern Qualcomm. Apple werden aber schon seit Jahren Ambitionen nachgesagt, 5G-Technik im eigenen Haus zu entwickeln.

Auch Qualcomm geht davon aus, das Modemgeschäft mit Apple auf lange Sicht zu verlieren. Apple hatte bereits 2019 die Funkmodem-Sparte von Intel gekauft.

(dsc/sda/dpa)

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