Tech-Milliardär Elon Musk will beim aktuellen Hype rund um künstliche Intelligenz (KI) mitmischen. Der Twitter-Besitzer und Chef des Elektroautobauers Tesla hat in Nevada eine Firma mit dem Namen X.AI gegründet.
Dies geht aus einer Unternehmensdatenbank des US-Bundesstaates hervor. Als Verantwortliche sind Musk und sein Stabschef Jared Birchall aufgeführt.
Über das bereits am 9. März registrierte Unternehmen hatte in der Nacht zum Samstag das «Wall Street Journal» berichtet. Schon in den vergangenen Tagen häuften sich Hinweise auf Musks verstärkte Aktivität bei künstlicher Intelligenz. So berichtete die «Financial Times» am Freitag, dass er bereits Investoren für eine neue KI-Firma gefunden habe.
Die Website «Business Insider» schrieb, er habe tausende Grafikkarten des Anbieters Nvidia kaufen lassen. Die Technik wird oft für Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz eingesetzt. Musk spielte das jüngst in einem Interview herunter: Alle kauften gerade viele Grafikkarten.
Zugleich warnt Musk öffentlich vor Risiken von Software mit künstlicher Intelligenz und war Ende März ein prominenter Unterzeichner eines offenen Briefs, in dem eine sechsmonatige Entwicklungspause für die Technologie angeregt wurde.
Aktuell sorgen der Text-Automat ChatGPT, Googles Konkurrenz-Software Bard sowie Programme, die Bilder auf Basis von Text-Beschreibungen erzeugen können, für viel Aufsehen. Zugleich gibt es Sorgen, dass ihre Fähigkeiten etwa für die Produktion und Verbreitung von Falschinformationen genutzt werden könnten.
ChatGPT formuliert die Texte, indem sie Wort um Wort die wahrscheinliche Fortsetzung eines Satzes einschätzt. Eine Folge des Verfahrens ist aktuell, dass sie neben korrekten Angaben auch völlig falsche Informationen erfindet – für die User aber kein Unterschied erkennbar ist.
Musk war unter den Gründern des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, schied aber bereits vor mehr als vier Jahren aus und ist inzwischen ein Kritiker des Start-ups. Bei Tesla lässt Musk bereits seit Jahren einen humanoiden Roboter entwickeln, der nach seinen Worten mit der Zeit wichtiger werden könnte als das Auto-Geschäft.
(dsc/sda/dpa)