Um Steuern zu sparen, nimmt Apple trotz riesiger Geldreserven frische Mittel bei Investoren auf. Der iPhone-Hersteller versteigerte am Dienstag eine Anleiheserie mit sieben Laufzeiten von 2018 bis 2046, wie aus dem vorläufigen Entwurf des bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Wertpapierprospekts hervorgeht.
Die Auktion habe zwölf Milliarden Dollar in die Kasse gespült, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Angesichts der hohen Nachfrage – die Gebote hätten über 28 Milliarden Dollar erreicht – habe Apple zwischenzeitlich eine Erhöhung auf 15 Milliarden Dollar diskutiert.
Apple besorgt sich seit Jahren immer wieder hohe Summen bei Anlegern, obwohl es zuletzt einen Geldberg von 216 Milliarden Dollar hortete. Hintergrund ist steuerrechtliches Kalkül – da sich die Barreserven grösstenteils ausserhalb der USA befinden, würde bei Verwendung in der Heimat der Fiskus zuschlagen.
Apple dürfte das Geld aus den Anleiheauktionen vor allem für milliardenschwere Aktienrückkäufe nutzen. Finanzchef Luca Maestri hatte nach Vorlage der Quartalszahlen Ende Januar bereits angekündigt, dass Apple 2016 sehr aktiv am Anleihemarkt sein werde.
Der Konzern versteigerte am Dienstag sowohl Papiere mit variabler als auch mit fester Verzinsung. Die zehnjährigen Schuldverschreibungen beispielsweise habe Apple zu einer Rendite von etwa 3.3 Prozent angeboten, berichtete das «Wall Street Journal». Damit würden sie rund 1.5 Prozentpunkte mehr abwerfen als US-Staatsanleihen.
(dsc/sda/dpa)