Die Autoindustrie leidet weiter unter der Coronakrise. Im September wurden mit 21'454 Inverkehrsetzungen 11,4 Prozent weniger Personenwagen immatrikuliert. Die E-Autos legen im einbrechenden Gesamtmarkt laut dem Importeur-Verband Auto Schweiz aber weiter zu.
Insgesamt steuere der Personenwagenmarkt mit lediglich 163'556 Neuimmatrikulationen nach neun Monaten auf das schlechteste Autojahr seit Mitte der 1970er-Jahren zu, heisst es in einer Mitteilung des Verbands vom Freitag. Seinerzeit war es die Erdölkrise, welche die Nachfrage nach Fahrzeugen einbrechen liess.
Von Januar bis September kumuliert sich das Minus an neu zugelassenen Autos zum Vorjahr auf 27,7 Prozent. Die Verbandsprognose von 240'000 Zulassungen bis Jahresende – das wäre ein Minus von 23 Prozent – dürfte angesichts der anhaltenden Auswirkungen der Coronakrise nur mit Mühe erreicht werden.
Immerhin: Wer sich noch ein Auto leisten will und kann, entscheidet sich immer öfter für ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb. Deren Marktanteil habe im September bei rekordhohen 34,9 Prozent gelegen.
Auf Elektroautos und Plug-in-Hybride alleine – die sogenannten «Steckerfahrzeuge» – entfielen laut Auto Schweiz 20,2 Prozent. Damit könne jeder fünfte neue Personenwagen, der im September immatrikuliert wurde, elektrisch fahren und am Stromnetz aufgeladen werden.
Mit kumulierten 24,1 Prozent seit Jahresbeginn verfüge nun fast jeder vierte neue Personenwagen über einen Hybrid-, Elektro-, Gas- oder Brennstoffzellen-Antrieb. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr hatte der Alternativ-Anteil noch 11,6 Prozent betragen. Und die «Steckerfahrzeuge» kommen nun auf einen Anteil von 11,4 Prozent an den bisher in diesem Jahr neu zugelassenen Personenwagen.
«Ohne Coronakrise wären in diesem Jahr noch deutlich mehr Fahrzeuge mit Alternativ-Antrieb in die Schweiz gekommen», sagte Verbandssprecher Christoph Wolnik laut Mitteilung. Denn der Lockdown verbunden mit Werksschliessungen im März und April habe wahrscheinlich eine noch höhere Stückzahl verhindert.
(dsc/sda/awp)