Reduziert man die Errungenschaft zweier Wissenschaftler der Universität Austin auf ein paar wenige Worte, könnte man titeln:
Fünf Wörter, die für Unbehagen sorgen. Ganz so simpel ist es aber (noch) nicht.
Tatsächlich ist es Jerry Tang und Alex Huth, einem Doktoranden der Computerwissenschaften und einem Assistenzprofessor der Computer- und Neurowissenschaften, gelungen, die Hirnaktivitäten verschiedener Probanden in Text umzudeuten. Ein entsprechendes Paper wurde Anfang Mai in «Nature Neuroscience» publiziert. Das System funktioniert aber nur unter gewissen Bedingungen. Und diese sind doch ziemlich umfangreich:
Keine korrekten Interpretationen gelangen hingegen bei Menschen, ...
Die beruhigende Nachricht lautet also: Noch kann keine Künstliche Intelligenz unsere Gedanken absaugen. Noch kann mit dieser Technologie kein Schaden angerichtet werden: «Wir sind uns der Gefahren eines Missbrauchs sehr bewusst», sagte Tang gegenüber dem Mediendienst der Universität von Austin. «Wir möchten sichergehen, dass diese Art von Technologie nur mit Einwilligung der beteiligten Personen funktioniert.»
Bahnbrechend am neuen Modell der Uni Texas ist, dass die Rezeptoren der Hirnströme nicht vorgängig operativ im Kopf des Probanden eingesetzt werden müssen. Und dass längere Texte erfasst werden können – nicht nur einzelne Wörter oder Sätze.
Mögliche Einsatzgebiete gibt es einige. Zum Beispiel als «Sprachrohr» für Personen mit dem Locked-in-Syndrom. Locked-in-Personen sind geistig gesund, können aber aufgrund körperlicher Beeinträchtigung weder sprechen noch sich bewegen. Bis zu einer realen Anwendung ist es laut der Autoren der Studie aber noch ein langer Weg.