Schweizer Forschende haben Nanobänder mit Elektroden versehen. Eine echte Präzisionsarbeit: Sowohl die Bänder als auch die Elektroden waren nur ein Nanometer dick – also etwa 70'000 Mal dünner als ein menschliches Haar. Den Erfolg vermeldeten die Forschenden im Fachblatt «Nature Electronics»
Für die Quantentechnologie sei das ein grosser Fortschritt, hiess es von der Eidgenössischen Materialprüfungs und Forschungsanstalt Empa am Dienstag. Das Forschungsteam bestehend aus Forschenden der Empa, der Universität Peking in China und der Universität Warwick in Grossbritannien sei damit erstmals gelungen, atomar genaue Graphen-Nanobänder elektrisch leitend zu kontaktieren.
Künftig sollen solche Materialien in der Quantentechnologie eingesetzt werden. Diese verspricht in den nächsten Jahrzehnten laut Empa technologische Durchbrüche wie kleinere und präzisere Sensoren, hochsichere Kommunikationsnetzwerke und leistungsstarke Computer, die in kürzester Zeit neue Medikamente und Materialien entwickeln helfen, Finanzmärkte steuern und das Wetter vorhersagen können.
Ausserdem wollen die Forschenden aus den Graphen-Nanobändern winzige Kraftwerke bauen, die aus Abwärme von elektrischen Geräten Strom erzeugen.
Noch ist der Weg dahin allerdings weit. Die Graphen-Nanobänder seien noch nicht bereit für kommerzielle Anwendungen, räumte die Empa ein. In Folgestudien wollen die Forschenden in einem ersten Schritt unterschiedliche Quantenzustände auf einem einzelnen Band kontrollieren, sowie zwei Nanobänder in Serie zu einem sogenannten doppelten Quantenpunkt zusammenschalten.
(dsc/sda)