Der britische Premierminister David Cameron überlegt sich, eine Quote für Einwanderer aus den EU-Ländern einzuführen. Dies berichtet die «Sunday Times». Die jährlich verteilten nationalen Versicherungsnummern sollen bei gering qualifizierten Einwanderern aus dem EU-Raum beschränkt werden, so das Blatt. Dies käme de facto einer Beschränkung der Zuwanderung gleich.
Die britische Regierung selber nahm zu der Meldung noch keine Stellung. Es wird allerdings erwartet, dass Cameron bis Ende Jahr Pläne zur einer Einwanderungsreform präsentiert. Der konservative Regierungschef hatte bereits früher angekündigt, die Personenfreizügigkeit einschränken zu wollen.
Die EU reagierte mit harscher Kritik auf die Pläne des britischen Premiers. Der abtretende EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte am Sonntag, die Einführung von Quoten würde geltendem EU-Recht widersprechen.
Die geplante Verschärfung der Migrationspolitik ist eine Reaktion der konservativen Tory-Regierung auf die wachsende Macht der EU-kritischen Oppositionspartei Ukip. Die Protestler aus dem rechtskonservativen Lager plädieren für eine Loslösung Grossbritanniens von der Europäischen Union und graben so den Tories Stimmen ab. (wst)