Die Polizeibehörde der Europäischen Union mit Sitz in Den Haag. Bild: AP/AP
Bei Polizeiaktionen gegen den Kinderhandel sind europaweit 388 Tatverdächtige festgenommen worden. Zudem seien bei den von Grossbritannien, Portugal und Spanien sowie der europäischen Polizeibehörde Europol koordinierten Einsätzen 249 potenzielle Opfer identifiziert worden.
Das teilte Europol am Mittwoch in Den Haag mit. Die Aktionen in der ersten Oktoberhälfte richteten sich demnach gegen organisierte Banden, die Kinder grenzüberschreitend zum sexuellen Missbrauch anbieten sowie als Arbeitskräfte oder Bettler ausbeuten. Kinder werden laut Europol auch zu Straftaten wie dem Schmuggel verbotener Güter gezwungen. Neben anderen Ländern beteiligten sich auch Österreich und Deutschland an den Einsätzen.
Innerhalb der EU erfolge der Kinderhandel meist mit Hilfe von Verwandten. Die Menschenhändlerbanden seien «durch grosse Clan-Netzwerke verbunden, operieren in zahlreichen Ländern und verschieben die Kinder nach einem Rotationssystem». Unter den Opfern seien oft auch minderjährige Flüchtlinge aus Nicht-EU-Staaten.
61 der identifizierten 249 Opfer sind laut Europol Minderjährige; das Alter von mehr als 100 anderen müsse noch genau ermittelt werden. Insgesamt waren Polizeibehörden von zwölf Staaten beteiligt, darunter auch Deutschland. (sda/dpa)