Natürlich, Risotto wird das ganze Jahr über gegessen. Und das Gericht kommt ja aus Italien, das eher für sonniges Sommerwetter als für nasskalte Winter bekannt ist.
Trotzdem, sich die Zeit zu nehmen, einen richtig guten Risotto zu kochen und diesen danach in der warmen Stube zu geniessen, während es draussen schneit (oder regnet ... oder stürmt ...), ist einer der schönsten Wintergenüsse. «Comfort food», nennen das die Angelsachsen – Essen, bei dem es einem wohlig und kuschelig ist. Jetzt müssen wir nur noch schauen, dass der Risotto richtig gut klappt. Dazu folgende Feststellungen:
Oder bei der Mamma. Oder beim Freund. Bei der Tante … egal – gemeint ist: Ein sorgfältig selbst gekochter Risotto ist immer besser als die Restaurant-Variante. Weshalb? Aus organisatorischen Gründen muss ein Restaurationsbetrieb den Risotto bis zu einem gewünschten Al-Dente-Grad vorkochen. Danach wird er portionenweise a la minute mit Bouillon und Butter servierfertig aufgefrischt (und oftmals durch die Beigabe von viel Rahm oder Mascarpone frisiert). Merkt man den Unterschied? Durchaus, wenn man öfters zuhause so ein Ding kocht.
Ein Risotto zu kochen, dauert meist knapp 20 Minuten. Es ist also wirklich nicht zu viel verlangt, diese kurze Zeit über mal einfach nicht zu schlampen! Und zwar so:
Nun zu den Rezeptvariationen! Denn: So lecker der Risotto alla Milanese sein mag (ja, das ist der Gelbe mit dem Safran), so sattsam bekannt ist er auch (und ausserdem sollte er traditionell mit Knochenmark zubereitet werden, was aber kaum jemand macht). Höchste Zeit also für ein paar Rezeptideen, um euren Küchenalltag etwas bunter zu gestalten!
Fein geschnittenen Lauch statt Zwiebeln nehmen. Während der Risotto zubereitet wird, die Speckwürfeli anbraten (aber falls ihr es auftreiben könnt, gönnt euch den italienischen Pancetta Stesa; es lohnt sich wirklich). Am Schluss drunter mischen. Yeah!
Eine Eigenkreation, deren Zubereitung man sich ja ausmalen kann: Den fein geschnittenen Rosmarin zusammen mit der Zwiebel anbraten, auf halber Strecke die Borlotti-Bohnen beifügen und am Schluss den angebratenen Pancetta dazugeben.
Ja da staunt ihr! Glaubt mir, dies ist eines der besten (und einfachsten) Risotto-Rezepte für die kalten Tage: Nehmt Lauch oder Frühlingszwiebel statt einer normalen Zwiebel. Ein wenig Dijon-Senf beim Reis-Anbraten dazugeben, danach normal fortfahren bis kurz vor Schluss, wenn man noch eine Handvoll grob geschnittenen Cheddar und etwas Schnittlauch drunter mischt. (Danke, Nigella!)
Wie gesagt, schmackhafte, käsige Risotti passen hervorragend zum Winter! Hier ein alter italienischer Klassiker: Etwas geschnittenen Rosmarin zur Zwiebel beifügen; Risotto wie üblich zubereiten. Am Schluss kommt je eine Handvoll geschnittener Taleggio, Fontina und Gorgonzola rein. Der vierte Käse ist der geriebene Parmesan, den man dazu serviert.
Während man den Risotto zubereitet, den Spinat in etwas Butter und Olivenöl mit Knoblauch und ein wenig Muskatnuss anschwitzen. Wenn der Spinat gekocht ist, im Mixer fein hacken. Am Schluss dem Reis beifügen zusammen mit etwas Ziegenkäse, sowie die geriebene Schale und den Saft einer Zitrone.
Zugegeben, dies hier ist eher sommerlich. Ab nicht minder grossartig. Schalotte statt Zwiebel; Spumante statt Weisswein. Zwei Minuten vor Schluss der Garzeit die in Stückchen geschnittenen Erdbeeren unter den Risotto heben. Den Abschluss wie immer mit Parmesan und Butter. Geil.
Ein Klassiker: Am Schluss der Risotto-Zubereitung den Saft einer Zitrone beifügen und geriebene Zitronenschale sowie fein gehackten Prezzemolo druntermischen.
Genial: In feine Scheiben geschnittenen Fenchel mit zerstossenen Fenchelsamen und Knoblauch anbraten; Deckel drauf und zur Seite stellen. Den Risotto wie gewohnt zubereiten. Am Schluss den Fenchel, die geriebene Schale und den Saft einer Zitrone und – falls man ihn auftreiben kann – trockenen Ricotta darunter mischen. Zuvor ein paar getrocknete Chilis zerbröseln.
Man kann ihn mit gehacktem Tintenfisch machen oder nur mit der Tinte der Tintenblase des Meeresgetiers. Auf beide Arten schmeckt er super. Und, nein, dazu serviert man keinen Parmesan.
Spargelspitzen abschneiden, die Stangen fein in Scheibchen schneiden und in Salzwasser kochen. Dieser Kochsud wird dann anstelle von Bouillon für den Risotto verwendet. Die Spargel-Spitzen werden fünf Minuten vor Schluss dem Gericht beigefügt.
Und aus jedem Risotto-Rest macht man das hier: Butter in eine haftfreie Bratpfanne, Risotto-Reste darin flach drücken, kross anbraten, direkt auf einen grossen Teller wenden, #nomnomnom!
Zum Schluss noch dies:
So. Bestimmt kennt ihr auch feine Risotto-Rezepte. Die Kommentarfunktion steht euch offen!