Gegen den festgenommenen Pariser Kripo-Chef Bernard Petit ist ein Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrats eingeleitet worden. Das Innenministerium suspendierte Petit umgehend nach der Verkündung der Entscheidung der Staatsanwaltschaft vom Dienst.
Wie die Staatsanwaltschaft der französischen Hauptstadt in der Nacht zum Freitag mitteilte, muss sich Petit wegen der Weitergabe von vertraulichen Informationen zu Justizermittlungen verantworten und darf ausserdem vorerst keinen Posten bei der Kriminalpolizei mehr ausüben.
Insgesamt waren am Mittwoch vier Verdächtige festgenommen worden. Sie sollen den früheren Chef der Polizei-Eliteeinheit GIGN, Christian Prouteau, vor seiner Festnahme im Oktober im Zuge einer Betrugs- und Korruptionsaffäre gewarnt und ihn mit «Informationen aus erster Hand» versorgt haben.
Prouteau ist bei der französischen Polizei eine Legende: Er gründete 1974 die Eliteeinheit GIGN, die zuletzt an der Jagd auf die Attentäter auf die französische Satirezeitung «Charlie Hebdo» beteiligt war.
Im Oktober wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Er hat Verbindungen zu einem polizeibekannten Betrüger, gegen den wegen des Verdachts ermittelt wird, gegen Bezahlung Aufenthaltsgenehmigungen für Ausländer organisiert zu haben. (feb/sda/afp)